Schweren Herzens müssen die Münsterland Baskets zwei weitere starke Aufbauspieler Richtung 2. Basketball-Bundesliga ziehen lassen. Sowohl Youngster Matej Šilić als auch Spielmacher Manuel Bojang suchen ihr Glück in höheren Ligen, nachdem der BSV Wulfen als Vizemeister der Regionalliga West seinen Lizenzantrag für die 2. Liga ProB zurückgezogen hatte.
Matej Šilić kam mit 15 Jahren von der BG Dorsten zum BSV Wulfen, als er gerade ein bärenstarkes Jahr in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) für die Metropol Baskets Ruhr spielte. Šilić wurde Topscorer des Teams in der U16-Bundesliga. In Wulfen baute ihn Gary Johnson dann in die Regionalliga-Mannschaft ein und gab ihm schrittweise mehr Verantwortung. Diesen behutsamen Aufbau beim BSV, während der Ursulinen-Schüler parallel in der U19-Bundesliga für Metropol spielte, endete in der herausragenden Saison 21/22. Matej Šilić lieferte in der regulären Saison 7,7 Punkte pro Spiel ab, stand als 18-Jähriger fast 19 Minuten auf dem Feld. In den PlayOffs steigerte sich Šilić noch einmal, legte im PlayOff-Finale gegen Herford 12,5 Punkte pro Spiel auf, war auch beim WBV-Pokalsieg in Ibbenbüren einer der Wulfener Matchwinner.
„Matej wurde in den drei Jahren, die ich in Wulfen sein Trainer sein durfte, und in den zwei Jahren, als ich ihn bei Metropol coachte, zu einem meiner „Projekte“. Ich freue mich riesig, dass er nun mit 19 Jahren die Chance bekommt, sich auf einem professionellem Level zu behaupten. Er bringt den nötigen Ehrgeiz mit, um diesen Weg zu gehen“, verabschiedet Gary Johnson seinen Schützling Richtung professionellem Basketball. „Ich werde seinen weg verfolgen, ganz sicher.“ Die Verantwortlichen des BSV hätten den Sohn des einstigen Wulfener Aufstiegs-Helden von 1999, Mario Šilić, gerne noch ein weiteres Jahr bei den Münsterland Baskets gesehen, sind aber gleichzeitig froh, wieder einen jungen Spieler aufs Bundesliga-Level ausgebildet zu haben. „Wer weiß, wann sich unsere Wege wieder kreuzen. Matej hatte drei tolle Jahre in Wulfen, wir haben in seine Ausbildung investiert. In seinen Adern fließt nun Wolfsblut“, lacht BSV-Vorsitzender Christoph Winck.
Abschied nehmen muss der BSV auch von Spielmacher Manuel Bojang. Der gebürtige Grevenbroicher war 2021 aus Oldenburg zum BSV gekommen und hatte einen Ein-Jahres-Vertrag unterschrieben, der sich nur im Falle eines Aufstiegs in die ProB automatisch verlängert hätte. Bojang hatte dem BSV über seinen Agenten schon frühzeitig signalisiert, dass er in die ProB wechseln wolle, so dass sich Gary Johnson und sein Team auf die Suche nach gleichwertigen Ersatz gemacht hatten und in Gabriel Jung diesen auch fanden. Manuel Bojang hinterlässt große Fußstapfen. Mit 20 Jahren wurde er der Spielgestalter des BSV, erzielte 10,6 Punkte im Schnitt, gab pro Spiel 5,3 Korbvorlagen und stand länger im BSV-Trikot auf dem Parkett als jeder andere Spieler – 13 Stunden und 9 Minuten in der regulären Saison, 31:34 min pro Spiel. „Manuel hat in Wulfen eine tolle Saison gespielt, ich hätte gerne mit ihm weitergearbeitet. Aber er hat schon in der 1. Bundesliga gespielt, ich kann seine hohen Ziele verstehen“, sagt Gary Johnson. Der BSV-Vorstand bedankt sich bei Manuel Bojang für das sportlich überaus erfolgreiche Jahr. Der inzwischen 21-jährige Spielmacher verabschiedet sich mit einem WBV-Pokalsieg und der Regionalliga-Vizemeisterschaft aus dem Norden Dorstens – viel mehr war nicht möglich.
