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H1: Bittere Pille für den BSV Wulfen

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  Spielberichte
Foto: David Groß.
Kaum ein Durchkommen für die BSV-Offensive. Foto: David Groß.

So dramatisch kann Basketball sein. Als die Schlusssirene in der Wulfener Gesamtschulhalle ertönte, führte Basketball-Regionalligist BSV Wulfen gegen die ProA-Reserve vom TSV Bayer 04 Leverkusen noch mit 82:81. Aber keiner der 350 Zuschauer jubelt, alle schauen gebannt auf den Wulfener Korb. Denn vor Ertönen der Sirene hatte Leverkusens Powerforward Thomas Fankhauser noch einen letzten Hakenwurf abgegeben. Regulär. Der Ball tanzt auf dem Ring des Wulfener Korbes, als das Signalhorn erschallt. Und entscheidet sich dann, doch durch die Reuse zu fallen. Der Korb zählt, die Münsterland Baskets verlieren ein dramatisches Match gegen die zweite Mannschaft des deutschen Rekordmeisters Bayer 04 Leverkusen mit 82:83 (38:37). Damit rutscht der BSV nach seiner zweiten Niederlage im dritten Spiel aus den Playoff-Rängen und steht am kommenden Samstag bei den noch sieglosen Elephants Grevenbroich unter Druck. Zu diesem Spiel setzt der BSV Wulfen einen Fanbus ein, Restplätze sind noch zu vergeben über das Anmeldeformular auf unserer Webseite.

Leverkusens Trainer Karsten Schul meinte nach dem Spiel, dass das Match eigentlich unentschieden hätte ausgehen müssen. Aber das gibt es bekanntlich im Basketball nicht. Dass der letzte Wurf zum Bayer-Sieg führte, hatte sich das junge, engagiert aufspielende Gästeteam redlich verdient. Denn es hatte 30 Minuten in Wulfen geführt, immer wieder dem BSV Nadelstiche versetzt, vor allem aus der Distanz. Die frühe Wulfener 6:0-Führung konterte Bayer. BSV-Youngster Matej Šilić war es zu verdanken, dass es zur ersten Viertelpause nur 17:19 aus Wulfener Sicht hieß, als der NBBL-Spieler einen Dreier versenkte. Ähnlich das Bild im zweiten Spielabschnitt. Leverkusen war schon auf 30:21 (17.) und 35:28 (18.) davongezogen, ehe der BSV sich aufraffte. Der letzte BSV-Spielzug lief von Bryant Allen zum zweiten Youngster, Felix Landwehr. Und mit der Pausensirene versenkte auch dieser NBBL-Spieler den Ball aus der Ecke in den Leverkusener Korb - Wulfen führte zur Halbzeit urplötzlich mit 38:37.

Es hätte die Initialzündung für eine tolle zweite Halbzeit werden können - wurde es aber nicht. Weiterhin erlaubte sich das Wolfsrudel viel zu viele Ballverluste, die auf dem Scoutingbogen gar keine Berücksichtigung fanden. Immer führten die Bayer-Bubies, Wulfen hechelte hinterher. Das änderte sich bis in die Crunchtime hinein nicht. Da schien das Duell auf dem Feld dann nicht mehr Wulfen gegen Leverkusen zu heißen, sondern Bryant Allen gegen Nico Funk. Der Wulfener US-Amerikaner und der 20-jährige TSV-Spielmacher lieferten sich ein irres Privatduell. Allen gegen Funk endete 15:13 für den Wulfener. Aber das reichte nicht. Funks Dreier zum 64:71 (33.) konterten Willi Köhler mit einem Freiwurf und dreimal Allen zum 71:71 (36.). Funk bekam im Angriff nun jeden Pfiff bei seinem Zug zum Korb, versenkte sechs von sechs Freiwürfen und legte noch einen weiteren Korb dazu. Auf BSV-Seite trafen nur Allen und Lyuben Paskov - 75:79 aus Sicht der Gastgeber und noch 90 Sekunden zu spielen. Allen macht das 77:79 und wird dabei gefoult, der Bonusfreiwurf sitzt zum 78:79. Die Wulfener Gesamtschulhalle ist längst ein Hexenkessel, Paskov macht am Brett die 80:79-Führung - Begeisterung auf den Rängen. Wer sonst als der überragende Nico Funk, der Mann des Schlussviertels, bringt 19 Sekunden vor Schluss Bayer 04 wieder in Führung - 80:81. BSV-Trainer Gary Johnson nimmt sofort eine Auszeit, bespricht den letzten Spielzug. Alles passt perfekt, Bryant Allen kommt frei zum Korbleger und erzielt mit 82:81 die erneute Wulfener Führung - 16 Sekunden auf der Uhr.

Die Wulfener stoppen den letzten Bayer-Angriff nicht, zwingen den Gast auch nicht mit einem Foul an die Freiwurflinie. Und es kommt eben jener Thomas Fankhauser, auch erst 20 Jahre alt, in letzter Sekunde zum Wurf - ein Kölscher Jung wird für Leverkusen zum Matchwinner. Lange Gesichter beim BSV Wulfen, der zum dritten Mal in Folge zum Saisonbeginn sein Heimspiel gegen die Bayer-Reserve nicht gewinnen konnte. Vor allem der Münsteraner Nico Funk hatte mit einer 100-prozentigen Trefferquote - 12 Treffer bei 12 Versuchen - etwas dagegen. Die Gründe für die BSV-Niederlage lagen neben den zu vielen Ballverlusten erneut in der miserablen Wurfquote. Die Youngster-Dreier von Landwehr und Šilić abgezogen, schossen die erfahrenen BSV-Spieler aus der Distanz 3 von 19 Dreier. Leverkusen agierte einfach effektiver und bejubelte seinen zweiten Saisonsieg. BSV-Coach Gary Johnson muss nach der zweiten Niederlage in Folge die Köpfe frei bekommen bei seinen Schützlingen, denn das Saisonziel bleibt: Erreichen der PlayOffs!.

BSV: Šilić (3/1), Landwehr (5/1), Strubich (3/1), Allen (35), Bojang (3/1), Köhler (11), Kleinert (3/1), Peters (3), Paskov (10) und van Buer (6). Bayer: Merkens (13/2), Litera (5), Funk (17/1), Mbaye (5/1), Queck (10/2), Gnad (12/2), Fankhauser (7/1), Dujmovic (2), Ebach, Meiser (6), Sagemüller (6) und Lungelu. Schiedsrichter: Günter Brökelmann, Dortmund und Roland Gerhards, Kamp-Lintfort. Zuschauer: 350.

 

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