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H1: Blankes Entsetzen nach Traumstart

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  Spielberichte
Foto: Nico Pal.
Symbolisch: Wulfen kam über weite Strecken des Spiels kaum vernünftig in Korbnähe. Foto: Nico Pal.

Aufsteiger BSV Wulfen ist nach der ersten Heimpleite der Saison in den Tabellenkeller abgestürzt. Gegen den bis Donnerstag sieglosen Deutzer TV, der sein eigenes Team mit dem Titel „Kellerkinder“ tituliert und das auch auf den Trikots zeigt, versagten die Münsterland Baskets nach einem souveränen ersten Viertel (25:12) auf ganzer Linie. BSV-Trainer Gary Johnson war genauso geschockt wie rund 400 Zuschauer in der Gesamtschulhalle Wulfen. Mit 68:81 (33:37) verloren die Wölfe nicht nur das Match, sondern zwei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf der Regionalliga-West. Mit den Playoff-Rängen hat der Aufsteiger aus dem Norden Dorsten in der Verfassung vom „Tag der deutschen Einheit“ rein gar nichts zu tun.

Vollkommen souverän steckte der BSV am Donnerstag einen schnellen 0:4-Rückstand weg, ging beim 8:6 durch seinen US-Amerikaner Bryant Allen erstmals in Führung (5.) und sorgte in den letzten zweieinhalb Minuten des ersten Viertels mit einem 11:0-Lauf für eine komfortable 25:12-Führung. Alles sollte den geplanten Lauf nehmen – doch auch in den Köpfen der 12 BSV-Akteure schien dieser Vorsprung einen Hebel umgelegt zu haben. Fortan brachte der BSV nur noch 50 bis 70 Prozent aufs Parkett – zu wenig um in dieser Liga ein Spiel zu gewinnen.

Elf Punkte in zweieinhalb Minuten – das war die Geschichte des ersten Viertels. Im gesamten zweiten Spielabschnitt gelangen den Wulfenern acht Pünktchen. Von den neun Zweier-Versuchen im zweiten Viertel traf Wulfen nur einen zum 27:18 (13.) durch Alexander Winck. Auch von neun Dreier-Versuchen fiel nur einer in die Deutzer Reuse, das 31:26 von Bryant Allen (17.). Mit sage und schreibe 8:25 gaben die Gastgeber das Viertel ab, gingen mit einem 33:37-Rückstand in die Pause. Was alle Verantwortlichen als „Betriebsunfall“ werteten, war der Anfang des Wulfener Untergangs. Denn nach dem Seitenwechsel ging es genauso weiter. Diesmal schaffte Wulfen 9 Punkte in zehn Minuten, Deutz gewann Viertel drei nun sogar mit 28:9. Der Deutzer TV, der ohne Importspieler antrat und im ersten Viertel Christoph Kunel verletzt verlor, traf weiter aus allen Lagen. Auch der Rebound ging bis dahin an die Kölner. Das 42:65 auf der Anzeigetafel nach 30 Minuten versetzte in Wulfen Team, Trainer, Verantwortliche und Fans in einen Schockzustand.

Aus „Wir wollen Euch kämpfen sehen“ machten die Wulfener Fans in ihren Gesängen „Ihr macht Euch lächerlich“ – die Höchststrafe, die eine Mannschaft von den treuen Fans erhalten kann. Der hohe Rückstand hatte aber auch etwas Gutes: Die beiden erst 16-jährigen Matej Šilić und Felix Landwehr erhielten ihre ersten Minuten in der Regionalliga West. Šilić versenkte gleich seinen ersten Wurf als Dreier und war auch für das 57:71 (36.) verantwortlich. Kurze Zeit später kassierte US-Boy Bryant Allen sein 5. Foul, Alex Winck kam für ihn und markierte das 59:71. Vier Minuten waren da noch zu spielen – aber den letzten Wulfener Hoffnungskeim machte Deutz mit einem 6:0-Zwischenspurt zunichte. Wulfen gewann zwar das Schlussviertel 26:16, zusammen mit dem ersten Viertel ein 51: 28. Aber Viertel zwei und drei gingen in Summe mit 17:53 an den Gast. Horror-Basketball des BSV, falsche Einstellung zu Spiel und Gegner – die Quittung ist der Sturz aus den Playoff-Rängen.

Trainer Gary Johnson entschuldigte nach der Pleite vom Donnerstag bei den BSV-Fans, strich den freien Trainingstag am Freitag und setzte auch für Samstag Sondertraining an.

BSV: Matej Šilić (5/1), Alexander Winck (13/1, 6 Reb.), Felix Landwehr, Bryant Allen (13/1), Sadiq Ajagbe (11/1, 10 Reb.), Tim Terboven, Jonas Kleinert (3/1), Michael Haucke (10, 10 Reb.), Hendrik Bellscheidt (6/1), Thorben Vadder, Steffen Piechotta, Nils Peters (7, 11 Reb.). Deutz: Anton Geretzki (15/3), Patrick Reusch (14/1), Lennart Boner (8, 9 Reb.), Joe Koschade (7/1, 6 Reb.), Lukas Wandel (6), Julian Litera (14/4), Florian Schulz (7/1, 7 Reb.), Philipp Pfeifer (4), Christoph Kunel (2), Benjamin Uzoma (4), Timo Steffens. Schedsrichter: Horst Pelzer (Ennepetal), Nils Kremer (Wuppertal). Zuschauer: 400.

Schon am Sonntag um 15:30 Uhr geht es für den BSV weiter. Bei der BG Hagen muss der BSV aufpassen, nicht von einem weiteren Kontrahenten überflügelt zu werden. Die Hagener gaben eine 16-Punkte-Halbzeit-Führung in Recklinghausen noch ab und verloren wie schon der BSV vor fünf Tagen bei Citybasket. Hagen hat aus fünf Spielen erst einen Sieg, steht in der Eilper Rundsporthalle am Sonntag unter Druck. Der BSV ist da aus Hagener Sicht der richtige Gegner: Die Wölfe ermöglichten zuletzt sowohl Recklinghausen als auch Deutz den ersten Saisonsieg. In der Verfassung von Donnerstag geht es für die Wulfener auf dem direkten Weg zurück in die 2. Regionalliga. Es ist einzig und allein eine Charakterfrage der BSV-Mannschaft, am Sonntag in Hagen die richtige Reaktion zu zeigen. Lukas van Buer wird mit einer Mandelentzündung wie gegen Deutz ausfallen.

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