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H1: BSV bleibt in der Regionalliga West

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  Spielberichte

Der Vizemeister der 1. Basketball-Regionalliga West wird auch in der Saison 22/23 in dieser Liga spielen. Der BSV Wulfen hat zum 31. Mai 2022 und damit pünktlich vor der zweiten Lizensierungsstufe der 2. Basketball-Bundesliga seinen Lizenzantrag für die 2. Liga ProB zurückgezogen. Damit kommen die Münsterland Baskets für ein mögliches Nachrückverfahren nicht mehr infrage. Die 2. Basketball-Bundesliga und der Deutsche Basketball Bund (DBB) hatten Anfang Mai eine Aufstockung der 2. Liga ProB von aktuell 24 auf dann 28 Vereine angekündigt. Ein Verfahren, wie diese zusätzlichen Plätze vergeben werden, hatte die Liga aber nie öffentlich gemacht. Auch ist dem BSV Wulfen von offizieller Seite kein Platz in der ProB angeboten worden.

„Genau das ist der Grund für unseren Rückzug des Lizenzantrages“, erklärt der BSV-Vorsitzende Christoph Winck. Wir hatten null Sicherheit, was das Nachrückverfahren angeht. Es wurde seitens der Liga immer nur mitgeteilt, dass es Nachrücker geben kann. Diese müssten aber vom Lizensierungsausschuss der 2. Liga eine Lizenz erhalten. Zu den Lizenzauflagen zählt aber z. B., 1,5 hauptamtliche Jugendtrainerstellen zu schaffen – zum 1. Juni. „Wir haben diese Hauptamtlichkeit im Jugendbereich nicht. Die Liga hat uns als Regionalligist eingeräumt, diese Stellen erst zum 15. August nachweisen zu müssen. Mit gleichem Atemzug aber auch betont, dass ohne diese Stellen zum 15. August uns die mit auflösender Bedingung erteilte Lizenz wieder entzogen würde. Das hieße: Der BSV Wulfen könne weder am Spielbetrieb der 2. Liga ProB, noch am Spielbetrieb der Regionalliga West teilnehmen.“ Für die Regionalliga müssen die Vereine bis zum 30. Juni gemeldet haben.

Diese Meldung hat der Vorstand des BSV Wulfen nun abgegeben, wird auch in der Saison 22/23 in der Regionalliga West spielen. „Das Risiko, am 15. August plötzlich keinen Ligaplatz in ProB oder Regionalliga zu haben, war uns zu groß. Ich kann heute nicht mit Sicherheit sagen, dass wir zum 15. August zwei hauptamtliche Stellen – 1,5 Trainer im Jugendbereich, 0,5 in der Geschäftsführung – besetzen und dann auch ein Jahr bezahlen können“, erklärt der BSV-Vorsitzende. „Und Wetten auf die Zukunft gehen wir beim BSV nicht ein.“ Der Vorstand hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, hat leidenschaftlich Vor- und Nachteile, Chancen und Risiken diskutiert. Die erste Herrenmannschaft als aktueller WBV-Pokalsieger und Regionalliga-Vizemeister hätte die sportliche Chance auf die ProB auf jeden Fall verdient. Aber das sportliche Aufstiegsrecht lag einzig beim Regionalliga-Meister BBG Herford, der BSV Wulfen hing in der Luft und zwischen allen Stühlen.

An den technischen Anforderungen für die ProB hat es grundsätzlich nicht gelegen. Die Gesamtschulhalle Wulfen ist ProB-tauglich, allerdings hätte eine zweite (kleine) Anzeigetafel montiert werden müssen, die vom Kampfgericht und den Spielerbänken einsehbar ist. Zudem hätte der BSV ab Oktober sämtliche Spiele live im Internet streamen müssen – keine unlösbare Herausforderung, zumal sich der Club zusammen mit der Stadt Dorsten um die jahrelang nicht vorhandene Internetverbindung bemüht hatte. In der ProB geforderte digitale Werbebanden hat der Club bereits im Januar angeschafft und seine gut besuchten Heimspiele auf ein neues Level gehoben. „Grundsätzlich sehen wir uns schon bereits für einen Aufstieg in die ProB, aber der Zeitpunkt ist in diesem Sommer nicht der richtige. Zudem sind viele Sponsoren und Partner aufgrund der angespannten Situation der Wirtschaft, des andauernden Ukraine-Krieges und der damit verbundenen Energiekrise derzeit verhalten, nirgendwo sitzt das Geld locker. Aber wir müssten unseren Sponsoringetat um einen deutlichen fünfstelligen Betrag steigern“, nennt Winck weitere Gründe, warum man nicht weiter auf einen ProB-Platz hofft, der bislang dem Verein noch nicht offiziell angeboten worden war. „Meine persönliche Einschätzung ist die, dass ProB in Wulfen nur in Kooperation mit einem weiteren Verein möglich wäre. Aber diesen Weg hat der Vorstand des BSV mehrheitlich abgelehnt.“

Zusammen mit Trainer Gary Johnson baut der BSV Wulfen aktuell an seinem Team für die Regionalliga-Saison 2022/2023. Gerne möchte der Kult-Club aus dem Norden Dorstens, der die besten Fans der Liga in seinem Rücken weiß, auch im Frühjahr 2023 wieder um den Aufstieg mitspielen. Dann sieht die Welt hoffentlich wieder anders aus und die Lage in Europa ist entspannter.

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