Mit breiter Brust fahren die Basketballer des BSV Wulfen am Freitagabend (7. Februar 2025, 20.15 Uhr) nach Hagen. Beim direkten Verfolger SV Haspe 70 eröffnen die Münsterland Baskets in der Rundsporthalle Haspe (Kölner Straße 50, Hagen-Haspe) den 24. Spieltag der 1. Basketball-Regionalliga West der Männer. Um noch um das Heimrecht in der ersten PlayOff-Runde mitzuspielen (Platz 3 oder 4), benötigen die Wulfener voraussichtlich noch fünf Siege aus den letzten sieben Spielen. Aktuell ist der BSV Tabellensechster, punktgleich mit dem Tabellenvierten Hamm und dem Tabellenfünften Herford. Hinter Spitzenreiter BBA Hagen, dem Zweiten Herten und dem Dritten Salzkotten, die allesamt nur eine Niederlage in der Rückrunde kassierten, ist Wulfen mit fünf Siegen aus sieben Spielen das viertbeste Rückrunden-Team der Regionalliga West.
Die wichtigste personelle Veränderung bei den Münsterland Baskets findet auf der Trainerbank statt. Headcoach Gary Johnson ist in dieser Woche aus den USA zurückgekehrt, wo er sich aus familiären Gründen seit dem 17. Dezember aufgehalten hatte. Er übernimmt wieder von seinem Assistenten Martin Gruczyk, der in den vergangenen Wochen einen überragenden Job gemacht hat. Gruczyk kassierte mit dem Wolfsrudel nur gegen die beiden Topteams BBA Hagen und Hertener Löwen zwei Niederlage, alle anderen Spiele gewann der Johnson-Vertreter. Inklusive Pokal gelangen den Münsterland Baskets in der Zeit ohne Cheftrainer Gary Johnson vier Auswärtssiege in fünf Auswärtsspielen. Warum sollte nicht in Haspe ein weiterer Coup in fremder Halle gelingen?
Dagegen spricht die ungewohnte Zeit – freitags um 20.15 Uhr haben die Hasper seit Jahren einen echten Heimvorteil. Oft tat sich der BSV dort schwer, zumal die Hagener Vorstädter mit ihrer unorthodoxen Spielweise jeden Gegner aus dem Rhythmus bringen. Für Wulfen sprechen aber die starken Auswärtsauftritte zuletzt in Grevenbroich und in Köln. Durch die Rückkehr von Tarik Jakupovic hat das Wolfsrudel zu alter Stärke zurückgefunden. Während der SV 70 vier seiner letzten fünf Spiele verlor, dabei auch zu Hause gegen Münster 2 und Herten patzte, ist der BSV im Flow. Das spielfreie Wochenende Anfang Februar hat der Mannschaft nach strapaziösen Wochen gutgetan. Die Grippewelle verschonte zwar auch den BSV nicht, aber bis Freitag sollten alle Akteure wieder fit sein.
In Haspe kommt es zu einem Wiedersehen mit dem US-Amerikaner Juhwan Harris-Dyson, der von Dezember bis April letzten Jahres das BSV-Trikot trug. Gerne hätten die BSV-Verantwortlichen mit Harris-Dyson verlängert, doch der Amerikaner entschied sich für Haspe, weil der SV 70 eine Kooperation mit dem ProA-Ligisten Phoenix Hagen hat. Tatsächlich feierte der 25-Jährige aber nur zwei Kurzeinsätze in der 2. Bundesliga, stand weniger als 15 Minuten auf dem Feld. Im Team von SV 70 ist er mit 21,1 Punkten pro Spiel unangefochtener Topscorer, gefolgt von Spielmacher Finn Pook (16,7), dem dänischen Center Peter Beier-Christiansen (11,1) und Forward Jalen Fouda (11,6; 21 Punkte zuletzt gegen Herten). Das Hinspiel gewann der BSV hauchdünn mit 84:82, nachdem das Johnson-Team lange zurückgelegen hatte. Mit Luca Bambullis, Karl Mamady Dia oder Center Michael Agyapong bietet Trainer Michael Wasielewski weitere erfahrene Akteure auf. Der BSV wird nur als Kollektiv dagegenhalten. Auch bei einer Niederlage würde das Wolfsrudel von den Haspern in der Tabelle nicht überholt, aber BSV-Ziel ist selbstverständlich der dritte Auswärtssieg in Serie. Nur so kann Platz vier und das Heimrecht in der ersten PlayOff-Runde noch erreicht werden.
Dass die Partie bereits am Freitag stattfindet und Hagen 48 Stunden vorher im Pokal bei der BG Aachen sein Pokal-Viertelfinale spielen muss, spielt dem BSV bezüglich des Pokal-Viertelfinals gegen Recklinghausen am Dienstag, 11. Februar 2025 (20.00 Uhr), ein wenig in die Karten. So hat die Mannschaft von Gary Johnson einen Tag mehr zur Regeneration und zur Vorbereitung auf Citybasket, die am Samstag Abend BAYER 04 Leverkusen II erwarten.