Die Basketballer des BSV Wulfen sind am zweiten Wochenende des Jahres doppelt gefordert. Innerhalb von 24 Stunden müssen die Regionalliga-Basketballer vom Wulfener Markt zweimal auswärts antreten. Und die Aufgaben könnten schwerer kaum sein. Am Samstag (11. Januar 2025, 19.00 Uhr, Otto-Densch-Rundsporthalle, Selbecker Straße 75, Hagen - Eilpe/Dahl) sind die Münsterland Baskets bei der Basketball Akademie für Entwicklung und Training (BBA) Hagen beim unangefochtenen Spitzenreiter der Regionalliga West zu Gast. Am Sonntag (12. Januar 2025, 18.45 Uhr, Hildegard-von-Bingen-Gymnasium, Leybergstraße 1, Köln - Sülz) steht das wichtige Achtelfinale im WBV-Pokal beim Zweitregionalligisten DJK Südwest Köln an. Mit allen Mitteln wollen die Wulfener versuchen, das Viertelfinale im Pokalwettbewerb des Westdeutschen Basketball-Verbandes zu erreichen. Immerhin gewannen die BSV-Männer schon viermal (1991, 2004, 2010 und 2022) den WBV-Pokal.
Angesichts dieser Doppelbelastung schmerzt die aktuelle personelle Situation sehr. Zwar kehrt Center Lukas van Buer in den Kader zurück, aber bis zur Wochenmitte hatte die Sperre von Topscorer Tarik Jakupovic immer noch Bestand. Mit einem Widerspruch beim Verband hat der BSV-Vorstand versucht, die verhängte Sperre von vier Spielen auf zwei oder drei zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund trifft es die Wulfener auch hart, dass Powerforward Nils Peters –seit Wochen in bestechender Form– noch um Freischichten kämpfen muss, um in Meisterschaft und/oder Pokal mitwirken zu können. Die Schulterverletzung von Felix Ludwig zieht sich auch schon seit dem Derby in Dorsten im November hin. Auf seine Rückkehr wartet Trainer Martin Gruczyk genauso wie auf die Genesung von Simon Dyczmons. Das Fehlen der beiden 20-Jährigen machte die BSV-Bank zuletzt sehr dünn. Im Pokalspiel am Sonntag wird Youngster Julian Reul auf jeden Fall fehlen, weil er mit den Metropol Baskets Ruhr mittags U19-Bundesliga in Bremerhaven spielt. Dafür kann im Pokal aber wieder Max Strauß mitwirken, da im WBV-Pokal alle Spieler des Vereins einsatzberechtigt sind.
Vor diesem Hintergrund ist mehr als fraglich, ob die Wulfener in Hagen am Samstag bis zur letzten Sekunde um den Sieg mitspielen können. Denn die Körner könnten am Sonntag im Pokal-Achtelfinale fehlen. Allerdings ist die BBA Hagen auch ohne diese Konstellation turmhoher Favorit. Bislang konnte nur Hagens Lokalrivale SV Haspe die Punkte aus der Eilper Rundsporthalle entführen. Die zweite Saisonniederlage kassierte das Team von Trainer Tome Zdravevski auswärts in Köln. In der Hinrunde gewannen die Hagener in einem umkämpften Match in Wulfen knapp mit 89:83 – vor allem, weil der BSV das zweite Viertel mit 6:30 in den Sand setzte. Seitdem hat sich beim Tabellenführer personell einiges getan. Mit Routinier Thomas Reuter trifft das Gruczyk-Team (Headcoach Gary Johnson ist aus familiären Gründen weiterhin verhindert) auf einen früheren Wulfener ProB-Spieler. Die herausragenden Punktesammler auf Hagener Seite sind allerdings der Kanadier Mychael Paulo (17,2 Punkte pro Spiel), der Niederländer Jaro Abrams (17,3), der Ukrainer Yurii Kondrakov (15,2) sowie der erst 20-jährige Jegor Cymbal (15,8). Aufbau-Toptalent Dusan Ilic oder Centerhüne Alexander Kortenbreer sowie einige weitere Talente komplettieren den Kader des Aufstiegsaspiranten in die ProB. Der BSV bietet eine weniger international besetzte Mannschaft auf, hat in US-Topscorer Jonas Harper seinen einzigen Importspieler.
Am Sonntag in Köln sind die Wulfener im Pokal-Achtelfinale dann auch leicht favorisiert. Der Tabellensiebte der 2. Regionalliga Nordrhein DJK Südwest Köln hat mit dem Auf- und dem Abstieg in der Liga nichts zu tun. Über die Besetzung des Gegners ist beim BSV nicht viel bekannt. Aber Martin Gruczyk ist gewarnt: Neben Duisburg und Wuppertal warf der Wulfener Pokalgegner in der 2. Runde die Bundesliga-Reserve der Telekom Baskets Bonn aus dem Wettbewerb – und das war kein leichter Gegner. Wie das Wolfsrudel das Pokalspiel am Sonntag in Köln übersteht, ist aber vollkommen egal – Hauptsache der Viertelfinal-Einzug steht unterm Strich. Denn dann wäre es nur noch ein Schritt bis zum Pokal-FinalFour-Turnier am 1. und 2. März, das seine Premiere bekanntlich in der Wulfener Gesamtschulhalle feiert. Nur zu gerne wäre der BSV mit seinen Männern dabei vertreten – und nicht im Achtelfinale in Köln auf der Strecke geblieben.