H1: BSV muss Freitag zur „Mannschaft der Stunde“

Nach zwei Siegen in Meisterschaft und Pokal fahren die Regionalliga-Basketballer des BSV Wulfen bereits am Freitagabend zur „Mannschaft der Stunde“ in der Regionalliga West. Allerdings kann die Aufgabe beim Aufsteiger UBC Münster 2 kaum schwerer sein. Münster katapultierte sich mit acht Siegen aus neun Spielen bis auf den dritten Tabellenplatz und ist als Nachrücker des Sommers nun der einzige Aufsteiger, der mit dem Abstieg nichts zu tun haben wird. Angepfiffen wird die Partie am Freitagabend um 20.00 Uhr in der Ballsporthalle des Pascal-Gymnasiums (Wienburgstraße 52, Münster). Der BSV-Fanclub Wulfen Xtream tritt die Reise in die Domstadt mit dem Zug ab Haltern am See an, um das Wolfsrudel in Münster bestmöglich zu unterstützen.

Genau genommen sind die Münsteraner seit Anfang November nur ein einziges Mal bezwungen worden. Am 5. November gab es ein hauchdünnes 94:100 gegen Spitzenreiter ETB Miners Essen. Schon da hatte die UBC-Reserve bis ins letzte Viertel geführt. Es folgte der Siegeszug der Schützlinge von Christoph „Schnix“ Schneider: 99:70-Sieg in Olpe, 94:90-Sieg über Deutz, 97:74-Sieg in Recklinghausen, 84:68-Sieg über Ibbenbüren, 85:78-Erfolg in Haspe, 80:67-Sieg über Herten, 100:84-Erfolg in Aachen und 101:73-Kantersieg über Bonn 2. Lediglich kurz vor Weihnachten gab es eine 112:118-Niederlage in Hamm. Umso höher ist der Wulfener 91:81-Heimsieg über Münster vom 5. Spieltag zu bewerten – auch wenn sich Trainer Gary Johnson dafür nichts mehr kaufen kann. Damals war Münsters Leistungsträger Jan König völlig außer Form, zudem fehlte Shootingstar Paul Viefhues mit einem Handbruch. Jan König legt durchschnittlich 15,1 Punkte pro Spiel auf, sein Namensvetter Andrej König sogar 18,1 Punkte. Der erst 17-jährige Paul Viefhues bringt es sogar auf 19,2 Punkte im Schnitt und steht zurecht bereits im ProA-Kader des UBC Münster. Viefhues schießt seine Dreier schneller als Lucky Luke, auf die BSV-Verteidigung wartet eine riesige Herausforderung. Die Routiniers Andrej und Jan König sowie Alex Goolsby und Leo Padberg gehörten in der 2. Liga ProB zu Leistungsträgern des UBC, lassen eine Liga tiefer nun ihre Karriere ausklingen. Hinzu kommen die „jungen Wilden“, die aktuell für Münster in der U19-Bundesliga spielen oder dort spielten wie Spielmacher Lorenz Neuhaus (14,9 Punkte), Oskar Humpert, der Oldenburger Fynn Aumann, Lukas Ehrich oder Phil Schmidt. Die UBC-Reserve profitiert vom Universitätsstandort, hat in der ProA die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) sogar als Namenssponsor und mit dem Basketball-Internat am Pascal-Gymnasium große Möglichkeiten.

Von diesen Möglichkeiten kann der BSV Wulfen als Dorfverein nur träumen und tritt daher als Tabellenachter beim -dritten als Außenseiter an. Größenvorteile hat das Wolfsrudel lediglich auf der Centerposition, wenn denn Routinier Michael Haucke seine Rückenbeschwerden überwunden hat. Da viele BSV-Spieler einer regulären Arbeit nachgehen, ist der Spieltermin am Freitag auch eher ein Vorteil für die Gastgeber. Aber zumindest rückt Polizist Nils Peters am Freitag wieder in den Kader von Gary Johnson und Romeo Bakoa. Den Freitag haben die Münsteraner als Spieltermin gewählt, weil das ProA-Team am Samstag in Jena antritt und die U19 in der NBBL am Sonntag in Berlin ein ganz wichtiges Match bestreitet. Auf das BSV-Rudel wartet also eine UBC-Reserve in Bestbesetzung. Dennoch möchte der BSV mit einem Auswärtssieg seinen gerade zurückeroberten PlayOff-Platz verteidigen, bei einer Niederlage würde Wulfen wieder herausfallen. Und der BSV muss eine Serie durchbrechen: Gegen keinen Club der Regionalliga West konnte das Johnson-Team bislang beide Saisonspiele gewinnen. In Münster könnte das geändert werden – wenn Kleinert & Co. das perfekte Spiel abliefern. Es wäre erst der dritte Auswärtssieg der Saison. Dazu muss die zweitbeste Offensive der Liga gestoppt werden – eine Mammutaufgabe für die BSV-Defense.