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H1: BSV steht im Finale um den Zweitliga-Aufstieg

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  Spielberichte
Foto: David Groß.
Setzte zu einem seiner Dreier an: Nils Strubich. Foto: David Groß.

Wer im Halbfinale der Regionalliga-PlayOffs seinen höchsten Saisonsieg feiert, der steht zurecht im Finale um den Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga ProB! Die Regionalliga-Basketballer des BSV Wulfen haben genau dieses Kunststück vollbracht: Vor rund 600 begeisterten Zuschauern – die meisten waren in Rot gekommen und hatten am Freitagabend die „rote Wand“ in der Gesamtschulhalle Wulfen aufgebaut – bezwangen die Münsterland Baskets in Spiel zwei der PlayOff-Serie die Telekom Baskets Bonn II mit 95:73 (51:48) und gewannen die „best of three“-Serie vorzeitig mit 2:0. Spiel eins vor sechs Tagen in Bonn hatte Wulfen 87:84 gewonnen. Gegner im Finale ist nun der hohe Aufstiegsfavorit BBG Herford, der den Deutzer TV im Halbfinale ebenfalls mit 2:0 distanzierte. Spiel 1 steigt am Samstag, 14. Mai, um 19.30 Uhr in Herford. Der BSV setzt Fanbusse ein, für die sich die rot-weißen Schlachtenbummler in Kürze auf der BSV-Homepage anmelden können. Spiel 2 findet am Freitag, 20. Mai, 20.00 Uhr, in der Wulfener Gesamtschulhalle statt, ein mögliches Spiel 3 am 22. Mai wieder in Herford.

Es war ein Basketball-Rausch, in den sich das Wolfsrudel von Trainer Gary Johnson im letzten Viertel spielte. Ein lange Zeit ausgeglichenes Halbfinale nahm aus Wulfener Sicht sensationell an Fahrt auf. Von 71:65 (32.) zogen die Gastgeber innerhalb von nur zwei Minuten auf 82:65 (34.) davon. Auch eine Bonner Auszeit konnte den BSV-Run nicht stoppen. Denn das zwischenzeitliche 82:68 war nicht wirklich eine Bonner Aufholjagd. Ganz im Gegenteil: Lyuben Paskov mit einem Dreier, Manuel Bojang ebenfalls für drei, Nils Strubich nach tollem Haucke-Zuspiel und der frisch gekürte „Spieler des Jahres“ beim BSV, der erst 19-jährige Matej Šilić, mit Zweier und Dreier aus der Distanz zum 95:70 (38.) – die Gesamtschulhalle stand Kopf. „Oh, wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehen“ stimmte die Menge auf der Tribüne an. Und das BSV-Trainerduo Gary Johnson/Romeo Bakoa belohnte in den letzten 90 Sekunden einen Wulfener mit PlayOff-Erfahrung, der es sich so sehr verdient hatte: Jannik Korte! Das BSV-Urgestein aus der zweiten Mannschaft, der nur einen Steinwurf von der Halle entfernt wohnt, war nur aufgrund der Verletzungen von Center Lukas van Buer und Powerforward Nils Peters in den Kader für Freitag gerutscht. Aber der 27-Jährige, der bei jedem H1-Training aushilft und oft mit seinem Einsatz ein gutes Training überhaupt erst möglich macht, kam aufs Feld und wurde gefeiert – auch Jannik Korte ist nun mindestens Regionalliga-Vizemeister 2022.

Wulfen war mit 7:2 blitzsauber ins zweite Halbfinale gestartet, ließ dann aber eine 12:0-Serie der Rheinländer zu. Bis zum 9:17 (7.) hatte Bonns US-Scharfschütze Matt Frierson schon dreimal aus der Distnz getroffen und insgesamt 11 Punkte markiert. Telekom-Center Shaq Rombley, der am Freitag die kompletten 40 Minuten durchspielte, erhöhte für Bonn gar auf 11:19. Doch es sollten nun die Minuten des Bryant Allen folgen. Denn der amerikanische Aufbauspieler des BSV Wulfen, der schon seit 2018 das Wolfsrudel anführt, lief richtig heiß. Per Dreier verkürzte er zur Viertelpause auf 14:19, drei weitere Angriffe später hatte der Linkshänder aus St. Louis zum 22:21 die Wulfener Führung zurückgeholt. Doch Bonn konterte, setzte immer wieder Nadelstiche zum 30:24 (12.) oder 40:33 (17.), als Nils Strubich mit drei Dreiern in Folge im Alleingang dafür sorgte, dass der BSV nicht komplett abreißen lassen musste. Das 43:35 (17.) war dann die höchste Bonner Führung – und doch lag zur Pause –fast wie ein Wunder– Wulfen in Front. Vier Dreier in Serie von Bryant Allen, Manuel Bojang, wieder Bryant Allen neun Sekunden vor der Pause und Kapitän Jonas Kleinert mit dem Halbzeitpfiff – urplötzlich führte Wulfen 51:48. Eine Führung, die der BSV-Express nicht mehr aus der Hand geben wollte.

Zur Pause hatte Bryant Allen für den BSV bereits 25 Punkte markiert, er hatte Bonns Topscorer Matt Frierson (17 Punkte) die Show gestohlen. Aber diese beiden Protagonisten sollten, so sehr sie die erste Hälfte dominiert hatten, am Ende nicht das Spiel entscheiden. Allen markierte noch zwei Körbe im dritten Viertel, Frierson noch einen Dreier zum 67:63 aus Wulfener Sicht (30.). Aber in den letzten zehn Minuten entschieden die anderen Akteure das Match. Allen nahm nur noch einen Wurf, Frierson schoss im Schlussviertel fünf Fahrkarten aus der Distanz. Die BSV-Verteidigung mit Bryant Allen, Alexander Winck und Manuel Bojang gab dem US-Boy keinen Millimeter Raum mehr. Und in der Offensive entschieden Wulfens Bankspieler die Begegnung. Neben dem wieder einmal überragenden bulgarischen Powerforward Lyuben Paskov (7 Punkte im letzten Viertel) und dem erst 20-jährigen Spielgestalter und no-look-Passgeber Manuel Bojang (5 Punkte am Ende) waren es die von der Bank kommenden Matej Šilić (5), Alexander Winck (5) und Nils Strubich (2), die ihren Anteil zum Wulfener 26:10 im Schlussviertel hatten.

Auch Center-Hüne Michael Haucke scorte in der Crunchtime zum 82:65 – es war sein einziger Korb des zweiten Halbfinales. Center-Kollege Willi Köhler markierte nur einen Korb mehr – aber das konnte der BSV am Freitag kompensieren. Am Ende war Bonn mit seiner kurzen Rotation stehend k.o., Wulfen trotz des Fehlens von Peters und van Buer immer in der Lage, frischen Wind ins Spiel zu bringen. In allen statistischen Kategorien lag Wulfen am Ende vorne und ist der verdiente Finalist. Von den letzten elf Spielen verlor das Johnson-Team nur eins. Nun folgen im Finale gegen Herford maximal drei weitere Duelle – zwei Siege trennen die Finalisten vom Aufstieg in die ProB.

BSV: Matej Šilić (7/1), Alexander Winck (7/1), Felix Landwehr, Nils Strubich (14/4), Bryant Allen (29/4, 7 Reb.), Manuel Bojang (12/2, 9 Reb., 6 Assists), Willi Köhler (4, 5 Reb.), Jonas Kleinert (6/2), Michael Haucke (2), Jannik Korte, Lyuben Paskov (14/1, 13 Reb.). Bonn: Jonas Falkenstein (5/1), Jonah Völzgen (4 Reb.), Erik Neusel (4, 7 Reb., 5 Assists), David Falkenstein (12/1), Matt Frierson (20/6, 7 Reb.), Pascal Gediga (4), Aaron Isah, Shaq Rombley (15, 14 Reb.), Noah Völzgen (13/1), Janne Müller. Schiedsrichter: Andreas Schreiner (Korschenbroich), Nis Bergenthum (Bochum). Technicher Kommissar: Joseph Kattur (Oberhausen). Zuschauer: 600. Boxscore.

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