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H1: BSV verpasst Sensation gegen Herford

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  Spielberichte
Foto: David Groß.
Foto: David Groß.

Am Ende gingen acht aufrechten Wulfener Basketballern doch noch die Kräfte aus, sonst wäre gegen den neuen Tabellenführer der 1. Basketball-Regionalliga West der Herren, die BBG Herford, mehr drin gewesen als das 87:94 (50:40) vor rund 250 Zuschauern in der Wulfener Gesamtschulhalle. Der BSV kassierte damit seine zweite Heimniederlage in Folge, muss nun am kommenden Samstag zum Aufsteiger SV Haspe nach Hagen, der seinen zweiten Sieg in Serie feierte und die Münsterland Baskets wieder aus den PlayOff-Rängen kegelte. Herford ist neuer Tabellenführer, weil der bis Samstag sieglose Tabellenletzte BG Dorsten dem bisherigen Spitzenreiter Deutzer TV mit 76:73 die erste Niederlage beibrachte. Keine Mannschaft der Regionalliga West ist mehr ungeschlagen, das Führungsquartett bilden Herford, Ibbenbüren, Deutz und Herten mit je einer Niederlage.

In Wulfen stand dem BSV-Trainerduo Gary Johnson und Romeo Bakoa nur noch das allerletzte Aufgebot zur Verfügung. Unter den sieben gesunden Spielern waren mit den Youngstern Matej Šilić und Felix Landwehr zwei 18-Jährige. Als 8. Akteur stellte sich der Bulgare Lyuben Paskov trotz eines vor einer Woche in Grevenbroich erlittenen Nasenbeinbruchs in den Dienst der Mannschaft. Das war nur möglich, weil Teamarzt Dr. Marco Landwehr unter der Woche alle Register gezogen hatte und mit Hilfe seiner guten Kontakte eine maßgeschneiderte Gesichtsmaske für den bulgarischen Powerforward organisiert hatte. Lyuben Paskov dankte es mit 14 Punkten und 8 Rebounds. Topscorer beim BSV war erneut der US-Amerikaner Bryant Allen mit 33 Punkten. Aber am Ende fehlten eben ein paar Pünktchen zur großen Sensation. BSV-Coach Gary Johnson haderte nach dem Match insbesondere mit den neun verworfenen Freiwürfen seines Teams, fünf allein von Aufbauspieler Manuel Bojang. Die anderen vier vergaben im Schlussvierte Lukas van Buer, Matej Šilić und Bryant Allen.

Denn der Sieg war möglich für die Wölfe. Während Herfords Trainer David Bunts, dessen erklärtes Ziel der ProB-Aufstieg ist, seinen kompletten Kader zur Verfügung hatte, musste Gary Johnson bei nur acht Spielern viel improvisieren. Die Centerlasten lagen fast komplett auf Lukas van Buer, weil die Stammcenter Willi Köhler (verletzt) und Michael Haucke (krank) sowie Forward Nils Peters (beruflich verhindert, in Grevenbroich noch bester Rebounder des Teams) nicht mitwirken konnten. Nach einem 2:8-Fehlstart führte der bärenstarke Bryant Allen den BSV nach vorne, die 27:25-Viertelführung nach den ersten zehn Minuten besorgte Youngster Matej Šilić per Dreier. Richtig ins Rollen kam der BSV-Express im zweiten Viertel: Bojang traf aus neun Metern einen Dreier zum 44:35, Paskov stellte die 50:40-Pausenführung für Wulfen her. Doch so stark das zweite Viertel war, so schwach war das dritte. 37 Punkte kassierte der Gastgeber allein in diesem Spielabschnitt, Insbesondere Herfords Spielmacher Omar Zemhoute und der Amerikaner Juhwan Harris-Dyson waren nicht zu stoppen, erzielten zusammen 29 Punkte. 20:37 endete Abschnitt drei, Herford führte 70:77.

Aber das 70:77 vor dem Schlussabschnitt war für das Wolfsrudel Motivation genug, sich noch einmal voll hineinzuwerfen. Und das, obwohl mit Felix Landwehr einer der wenigen großen Spieler schon mit vier Fouls belastet war, vier Minuten später ereilte Lukas van Buer das gleiche Schicksal. Nun lief aber der 18-jährige Linkshänder Matej Šilić heiß: Sein zweiter Dreier brachte den 75:77-Anschluss, zwei Freiwürfe das 77:78 und sein dritter Dreier die umjubelte 83:80-Führung für Wulfen (33.). Was keiner ahnte zu diesem Zeitpunkt: Der BSV hatte sein Pulver offensiv verschossen. Mehr als Šilićs 85:86 (35.) und Allens 87:92 (39.) gelangen den immer müder werdenden Wölfen in der Crunchtime nicht mehr. Fehlwürfe und Ballverluste zur Unzeit, dazu clever und routiniert agierende Ostwestfalen beendeten das Spiel mit einer Wulfener Niederlage - obwohl der BSV über 20 Minuten geführt hatte.

In Vorbereitung auf das schwere Auswärtsspiel in Haspe wird das Trainerduo Johnson/Bakoa viel improvisieren müssen, denn Besserung in der Personalsituation ist nicht wirklich in Sicht. Aber in einer engen und ausgeglichenen Liga kann jeder jeden schlagen - den Beweis lieferte nur 10 Kilometer entfernt der Ortsrivale BG Dorsten beim Sieg über Deutz.

BSV: Matej Šilić (13/3), Felix Landwehr (4), Nils Strubich, Bryant Allen (33/4 6 Steals), Manuel Bojang (7/1), Jonas Kleinert (8/2), Lyuben Paskov (14, 8 Reb.), Lukas van Buer (8). Herford: Juhwan Harris-Dyson (29/3, 11 Reb.), Piet Niehus (3/1), Philipp Svinger, Fynn Bunte, Omar Zemhoute (23/3), Ole Wendt (16, 8 Reb.), Dzemal Taletovic, Jan Brinkmann (10), Ogechi Nebo, Vaidotas Volkus, Dainius Zvinklys (13). Schiedsrichter: Roland Wingartz (Leichlingen), Jochen Buschke (Bochum). Zuschauer: 250.

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