Mit einer über weite Strecken indiskutablen Leistung bei der 68:70 (35:46)-Niederlage in Ibbenbüren stürzen die Basketballer des BSV Wulfen in der Regionalliga West in die Abstiegszone. Nach dem 6. Spieltag sind die Münsterland Baskets punktgleich mit Aufsteiger Bergische Löwen aus Bergisch Gladbach, der auf dem ersten von drei Abstiegsplätzen steht. Und zum nächsten Heimspiel kommt ausgerechnet der Tabellenzweite DTV Köln in die Wulfener Gesamtschulhalle (Samstag, 26. Oktober 2024, 20.00 Uhr).
Mit Sicherheit war die Chance, aus Ibbenbüren zwei Punkte zu entführen, nie größer als am vergangenen Samstag. Die Ademax Ballers hatten unter der Woche ihren Importspieler Jackson nach Hause in die USA geschickt, zudem waren einige Leistungsträger wie Center Kai Hänig oder der Argentinier Juan Barga verletzt. Doch über 32 Minuten ließ die Wulfener Mannschaft jegliche Einstellung vermissen, lieferte vor rund 600 Zuschauern in der Sporthalle Ost in Ibbenbüren die schlechteste Saisonleistung ab. Dass es am Ende dann doch noch knapp wurde und zum eigentlich eingeplanten Auswärtssieg hätte reichen können, wäre eine ungerechte Strafe für die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber gewesen.
Denn die Ademax Ballers mit ihrem allerletzten Aufgebot kämpfen am Samstag um jeden Rebound (49:36 Rebounds für den TVI) und warfen sich auf jeden Ball. Eine Einstellung, die das BSV-Ensemble über weite Strecken vermissen ließ. Erst als Ibbenbüren schon mit 63:42 (32.) führte und nur noch acht Minuten auf der Uhr standen, erwachte plötzlich der Kampfeswille der Münsterland Baskets – zu spät. Auch fünf Minuten vor Schluss führte Ibbenbüren noch 65:47, doch der BSV witterte Morgenluft. Zwei Freiwürfe und ein Dreier von Jonas Harper zum 65:52, das 65:54 von Alexander Winck knapp vier Minuten vor Ende, elf Sekunden später ein Dreier von Kapitän Nils Strubich zum 65:57 – Ibbenbüren nahm eine Auszeit. Doch die Wulfener Aufholjagd ging weiter: Wieder Strubich für drei und es hieß nur noch 65:60, weniger als zwei Minuten vor Ende wieder ein Pass von Winck auf Strubich und es heißt 65:63.
Dass ausgerechnet der Ex-Wulfener Manuel Bojang 83 Sekunden vor Ende aus der Distanz das 68:63 für Ibbenbüren machte, passte in den Abend. Tarik Jakupovic verkürzt an der Linie auf 68:65, aber der erst 19-jährige Tim Bühren krönte seine starke Leistung nach seinem 14. Rebound mit dem Korb zum 70:65. Exakt 43,8 Sekunden sind auf der Uhr, BSV-Trainer Gary Johnson nimmt seine letzte Auszeit. Tatsächlich trifft Jonas Harper aus der Distanz zum 70:68 und bei 30 Sekunden auf der Uhr hat der BSV noch alle Chancen. Weil aber nach einem Fehlwurf von Bojang der Offensivrebound wieder an die Gastgeber ging und die Wulfener in den letzten 14 Sekunden zu weit von ihren Gegnern standen und die Uhr nicht mehr stoppen konnten, stand der verdiente Ibbenbürener Heimsieg fest.
BSV-Trainer Gary Johnson war nach Spielende restlos bedient von der Darbietung seiner Truppe, die in der Verfassung von Samstag nicht um die Playoff-Plätze, sondern gegen den Abstieg spielen wird. Sorgt der Deutzer TV am kommenden Samstag für die 5. BSV-Niederlage, droht Anfang November der Sturz auf die Abstiegsränge, wenn der BSV am 8. Spieltag nur Zuschauer ist.
TVI: Tim Kosel (10), Timo Düchting, Ruben Krüger, Carlo Meyer, Niklas Husmann (12, 7 Reb.), Tim Bühren (19, 14 Reb.), Jan Wullkotte (4), Peter Wojcieski (2), Falk Praß-Jürgens, Manuel Bojang (23/3). BSV: Simon Dyczmons (3/1), Alexander Winck (6), Felix Ludwig (2), Jonas Harper (16/2), Nils Strubich (15/5), Leon Oshodin (5/1), Gabriel Jung (2), Laurits Wilke (2), Nils Peters (5), Tarik Jakupovic (12), Lukas van Buer. Schiedsrichter: Günter Brökelmann (Dortmund), Dominik Weege (Lemgo). Zuschauer: 600. Boxscore.