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H1: Das Finale beginnt für den BSV in Herford

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  News

Am Ende einer ultralangen Saison sind zwei Vereine der Basketball-Regionalliga West übrig geblieben, die das erste PlayOff-Finale in der Geschichte des Westdeutschen Basketball-Verbandes (WBV) ausspielen: die BBG Herford und der BSV Wulfen. Diese beiden Clubs spielen in der Serie „best of three“ nicht nur den neuen Regionalliga-Meister aus, zwischen diesen beiden ambitionierten Clubs entscheidet sich auch, wer das sportliche Aufstiegsrecht in die 2. Basketball-Bundesliga ProB erhält. Herford oder Wulfen – nur einer kann es schaffen.

Heimrecht im ersten PlayOff-Finale hat am Samstag, 14. Mai, um 19.30 Uhr das besserplatzierte Team der Hauptrunde, die BBG Herford. Die Herforder gewannen 21 ihrer 25 Saisonspiele, der letzte Spieltag gegen Grevenbroich wurde wegen einer defekten Korbanlage nicht mehr ausgetragen. Die vier Niederlagen kassierten die Ostwestfalen auswärts beim Tabellenzweiten Bonn und beim Absteiger Elephants Grevenbroich, zu Hause gingen die Spiele gegen Ibbenbüren und Wulfen verloren. Das 79:87 gegen den BSV am 29. Januar stand aber für beide Mannschaften unter dem Zeichen von Corona-Ausfällen und diversen Verletzungen. Herford hatte damals nur acht gesunde Spieler und setzte seinen sportlichen Leiter Julian Schütz sogar auf die Bank. Langzeitverletzt war im Januar der litauische Powerforward Vaidotas Volkus und der Erstliga-erfahrene Spielgestalter Ole Wendt, coronabedingt passen mussten Dreier-Spezialist Dzemal Taletovic und der litauische Topscorer Dainius Zvinklys (18,9 Punkte pro Spiel). Aber auch Gary Johnson agierte damals mit einem Mini-Kader: Kapitän Jonas Kleinert und Dreierspezialist Nils Strubich waren in Quarantäne, Nils Peters fehlte berufsbedingt und Alexander Winck stieß erst im März zum BSV-Kader. Beim Duell 8-8 behielt Wulfen die Oberhand, nicht zuletzt wegen einer Gala-Vorstellung Bryant Allens (33 Punkte), dem frechen Auftritt von Matej Šilić und der Dominanz an den Brettern durch Michael Haucke, Willi Köhler, Lyuben Paskov, Felix Landwehr und Lukas van Buer.

Aber das zählt am Samstag alles nicht mehr – außer dass das Wolfsrudel das Gefühl kennt, in Herford zu gewinnen. BBG-Macher Jürgen Berger und sein Team setzen alles daran, den Traum vom Zweitliga-Aufstieg zu verwirklichen. Gäbe es keine PlayOffs, stünde Herford schon seit März als Regionalliga-Meister und Aufsteiger fest. Und so geht US-Trainer David Bunts mit seinem Team auch als Favorit ins PlayOff-Finale. Er muss dabei aber aufpassen, während des Spiels die „local player“-Regel der Regionalliga zu beachten. Stetig müssen zwei in Deutschland ausgebildete Basketballer auf dem Feld stehen. Im Herforder Kader trifft das auf den US-Amerikaner Juhwan Harris-Dyson (18,3 Punkte pro Spiel), die beiden Litauer Zvinklys  und Volkus, den gebürtigen Bosnier Taletovic und den US-Basketballer mit polnischem Pass, Filip Serwatka, nicht zu. Die Herforder local player haben aber ebenfalls Qualität: Neben Ole Wendt gestaltet der extrovertierte Omar Zemhoute das Spiel, ein guter Dreierschütze ist Piet Niehus, Jan Brinkmann spielt Center, Ferdinand Kleber ist der Bruder vom Dallas Mavericks-NBA-Star Maxi Kleber, Ogechi Nebo und Philipp Svinger sind Ergänzungsspieler.

Wulfens Trainer-Gespann mit Gary Johnson und Romeo Bakoa muss auf diese Dinge beim Wechseln keine Rücksicht nehmen. Bryant Allen und Lyuben Paskov sind die beiden einzigen Akteure im Kader, die nicht in Deutschland das Basketballspielen erlernten. Michael Haucke und Willi Köhler sind die beiden weiteren Routiniers, der Rest im Wolfsrudel ist blutjung. „Es ist unser Ansatz in Wulfen, mit jungen Spielern der Region Spitzenbasketball anzubieten. Wir sind sehr stolz darauf , dass das in diesem Jahr so gut funktioniert hat“, erklärt der BSV-Vorsitzende Christoph Winck. Acht von 14 Spielern im BSV-Kader haben bereits das Trikot der Metropol Baskets Ruhr getragen, am Nachwuchsprojekt für den Leistungsbasketball im Ruhrgebiet ist der BSV Wulfen als Trägerverein beteiligt. Die Spielmacher neben Bryant Allen sind mit Matej Šilić, Manuel Bojang und Alexander Winck ein Trio, das im Schnitt 20,3 Jahre alt ist. Das Flügel-Quartett mit Jonas Kleinert, Nils Strubich, Felix Landwehr und Nils Peters ist im Schnitt 22 Jahre. Das „Modell Herford“ ist mit dem „Konzept Wulfen“ nicht zu vergleichen, im Finale um die Meisterschaft treffen zwei Basketball-Philosophien aufeinander.

Der Reiz des Finales besteht trotzdem. Die eher Defense-orientierte Spielweise von Gary Johnson – Wulfen kassierte in den PlayOffs durchschnittlich 73,8 Punkte – misst sich mit der besten Offense der Regionalliga West - Herford erzielte in den PlayOffs bis jetzt 93,5 Punkte pro Spiel, toppte damit seinen Liga-Durchschnitt von 92,2 Punkten noch einmal. Genau da wird der Wulfener Hebel zum Erfolg liegen. Denn schon beim Sieg im Januar war zu spüren, dass die Stimmung im Herforder Star-Ensemble kippen kann, wenn es mal nicht so läuft. Das ist beim BSV komplett anders: Gary Johnson und Romeo Bakoa haben eine verschworene Einheit geformt, in der sich jeder dem Teamerfolg unterordnet. Das war der Schlüssel zum WBV-Pokalsieg gegen Ibbenbüren, das war der Schlüssel zum Einzug ins PlayOff-Finale und das war auch der Schlüssel zur Wulfener Siegesserie seit März: Von 12 Spielen hintereinander ging nur das Viertelfonale in Leverkusen 84:86 verloren. Seit Ende November haben die Münsterland Baskets von 26 Spielen nur fünf verloren. Das ist absolut vergleichbar mit den 21 Herforder Siegen in 25 Regionalliga-Spielen.

100 Karten stellt die BBG dem BSV zur Spiel 1 am Samstag zur Verfügung. Diese Tickets gibt es ausschließlich über den BSV. Mitfahrer im seit Montag ausgebuchten Fanbus haben sicher ein Ticket.

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