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H1: Der nächste Wulfener Derbysieg

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  Spielberichte
Foto: Jens Leineweber.

Der Basketball hat in Wulfen in 50 Jahren schon viele denkwürdige Spiele gesehen und unglaubliche Geschichten geschrieben. Der 7. Dezember 2019 gehört dazu: Aufsteiger BSV Wulfen hat einen umjubelten 82:80 (43:43)-Derbysieg gegen den amtierenden Vizemeister Hertener Löwen gefeiert. Für den BSV, der seinen Lokalrivalen BG Dorsten in der Tabelle wegen des besseren Direktvergleichs überflügelte und auf Platz 11 kletterte, gewann damit vier seiner letzten fünf Pflichtspiele. Initialzündung war der 77:74-Derbysieg gegen Dorsten am 16. November. In einem hochdramatischen Spiel jetzt Samstag war ausgerechnet Dijon Smith, der seine Profikarriere 2011 in Wulfen in der 2. Bundesliga begonnen hatte, der Unglücksrabe auf Hertener Seite. 1,3 Sekunden vor Ende versagten dem Topscorer der Löwen die Nerven an der Freiwurflinie, Nils Peters holte den letzten und wichtigsten Rebound für den BSV Wulfen. Das Spiel war aus, der Wulfener Jubel kannte keine Grenzen.

Dass dem BSV dieser Sieg überhaupt gelang, ist eine riesengroße Sensation. Denn mit Center Michael Haucke, Spielmacher Alexander Winck und Powerforward Sadiq Ajagbe fehlten drei Spieler der üblichen Wulfener „starting Five“. Nils Peters ging zudem grippegeschwächt ins Spiel. Und dennoch glaubte BSV-Trainer Gary Johnson an die Siegchance vor heimischen Publikum. Doch als nach nur sieben gespielten Minuten ein 8:29 (!) auf der Anzeigetafel der Gesamtschulhalle Wulfen leuchtete, wettete niemand der 400 Zuschauer auch nur einen Pfifferling auf den BSV. Doch mit einer unbändigen Moral machten die Münsterland Baskets aus einem 13:30 nach dem ersten Viertel ein 43:43 zum Seitenwechsel. Hatten die Löwen nach der klaren Führung den dezimierten BSV unterschätzt? Wie auch immer: Das Match war zur Pause wieder offen. Weil der Scoutingbogen allerdings ein 43:45 für Herten zur Pause auswies, legte Löwen-Trainer Cedric Hüsken umgehend Protest ein. Waren den Hertenern zwei Punkte vorenthalten worden? Ein Anschreibefehler? Oder war es ein Fehler der Scouter? Die beiden Schiedsrichter Roland Wingartz und Thomas Pohl vertrauten dem Anschreibebogen. Dass es am Ende genau zwei Punkte waren, die Wulfen und Herten trennten – damit konnte beim Seitenwechsel niemand rechnen.

Im zweiten Spielabschnitt entwickelte sich ein offener Schlagabtausch zwischen zwei personell arg dezimierten Teams. Bei Wulfen verfolgten die Youngster Matej Šilić, die Landwehr-Brüder Simon und Felix sowie Jannik Korte aus der zweiten Mannschaften das Kreisderby von der Spielerbank aus. Gary Johnson setzte auf sieben gesunde Spieler und den angeschlagenen Nils Peters. Die Offensive lastete oft auf US-Topscorer Bryant Allen, der zum 78:74 (38.) einen ganz wichtigen Dreier trifft und auch das 82:80 erzielt – 13 Sekunden vor Ende. Zuvor hatte Jonas Kleinert für Wulfen zum 80:76 getroffen, aber Dijon Smith sorgt nervenstark an der Freiwurflinie mit vier verwandelten Freiwürfen für das 80:80. Ehe dem Amerikaner 1,3 Sekunden eben diese Nerven versagen. Den zweiten Freiwurf setzt der Ex-Wulfener extra auf den Ring, um mit einem Offensivrebound und folgenden Korb noch die Verlängerung zu erzwingen. Aber der Versuch missglückt – Gary Johnson hatte bis auf den ausgefoulten Thorben Vadder (Riesen-Defensivleistung gegen Dijon Smith) alle Großen aufs Feld geschickt. Und Nils Peters holt den Rebound. Bestnoten verdiente sich beim BSV aber auch Lukas van Buer, der drei Hakenwürfe versenkte und zweimal spektakulär blockte. Zweistellig scorten bei den Wölfen neben Bryant Allen auch noch Hendrik Bellscheidt und Jonas Kleinert. Sieggaranten waren aber auch Steffen Piechotta und Nils Peters, die bei den besten BSV-Phasen auf dem Feld standen. Auch Tim Terboven ackerte gegen Dijon Smith unermüdlich.

Hertens Trainer Cedric Hüsken hatte in Wulfen auf Lennart Weichsel, Fabio Galiano und Robin Pflüger verzichten müssen. Im letzten Viertel knickte dann auch noch Semir Albinovic um – er war bis dahin Topscorer der Löwen. Das war vielleicht der entscheidende Faktor für Wulfen, das auf die Rückkehr seines Trios Haucke/Winck/Ajagbe beim nächsten schweren Auswärtsspiel in Grevenbroich hofft. Die Elephants  stoppten Samstag die acht Spiele dauernde Siegesserie der Dragons Rhöndorf und sorgten für ein Ausrufezeichen. Herten spielt Samstag in Recklinghausen sein nächstes Derby, Wulfen erwartet am 4. Januar Citybasket Recklinghausen zum Kreisderby in der Gesamtschulhalle Wulfen.  

BSV: Matej Šilić, Felix Landwehr, Simon Landwehr, Bryant Allen (34/5, 12 Rebounds, 6 Assists, 62 Prozent Trefferquote, Effektivität 42), Jannik Korte, Tim Terboven (4, 5 Reb.), Jonas Kleinert (13/1, 4 Assists), Hendrik Bellscheidt (14/1, 6 Reb.), Thorben Vadder (4, 6 Reb., 4 Assists, 3 Blocks), Lukas van Buer (6, 2 Blocks), Steffen Piechotta (3/1, 6 Reb.) und Nils Peters (4, 6 Reb.). Löwen: Tobias Rojahn, Mathias Perl (13/1, 8 Reb., 5 Assists), Lyuben Paskov (9, 6 Reb.), Semir Albinovic (22/4, 5 Reb.), Felix Fuhrmann (2), Nils Strubich (8), Joshua Ober, Joshua Folger, Dijon Smith (26, 13 Reb.). Schiedsrichter: Roland Wingartz, Thomas Pohl. Zuschauer: 400.

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