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H1: DERBY

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  News

Die vierte Corona-Welle drückt auch mächtig auf die Euphoriewelle vor dem 32. Pflichtspielderby zwischen dem BSV Wulfen und der BG Dorsten. Dabei hat das mit Spannung erwartete Lokalderby sportlich einen großen Reiz, denn für beide Kontrahenten geht es in der 1. Basketball-Regionalliga West der Herren um einiges. Die Münsterland Baskets des BSV wollen nicht nur die Derbybilanz zum 16:16 ausgleichen, sondern auch ihr Siegkonto in der Regionalliga West auf 6-6 Stellen und bestenfalls wieder in die Playoff-Plätze aufrücken. Der Tabellenvorletzte BG Dorsten hat ganz andere Sorgen: Nur mit einem Auswärtssieg im prestigeträchtigen Lokalderby im Norden der Stadt – es wäre der erste Auswärtssieg der Saison – können die Holsterhausener sich Luft im Abstiegskampf verschaffen. Die punktgleiche BBA Hagen und das um einen Sieg schlechter dastehenden Schlusslicht Grevenbroich Elephants haben am Samstag in Herten (Grevenbroich) bzw. in Hamm (Hagen) ebenfalls schwere Auswärtshürden vor der Brust.

Dass das Derby – für alle Spieler mit 2G+-Regel – stattfinden wird, steht außer Frage. Die Frage ist aber: wie viele Zuschauer dürfen live dabei sein? Der BSV als Ausrichter hat 450 Karten (statt der möglichen 942) für die Abendkasse vorgesehen. Ein Vorverkauf findet wegen der unsicheren Coronalage nicht statt, auch Reservierungen gibt es nicht. Ab 18:30 Uhr öffnet die Kasse an der Gesamtschulhalle (Wulfener Markt 3, 46286 Dorsten - Wulfen/Barkenberg; die mit dem Auto anreisenden Zuschauer sind gebeten, die Parkplätze am Wulfener Markt 12 (Parkdeck) und den Lehrerparkplatz der Gesamtschule zu nutzen. Aber es ist durchaus denkbar, dass die NRW-Landespolitiker das letzte Wort in dieser Sache haben. In der Regel sind die Dorstener Basketball-Derbys ausverkauft – am Samstag wird es erstmals seit vielen Jahren keine proppevolle Gesamtschulhalle geben. Und auch die Stimmung von den Rängen wird angesichts geltender Maskenpflicht nicht wie in früheren Jahren sein.

Sportlich liegt hingegen die gleiche Brisanz wie eh und je in der Luft. Vor über zwei Jahren hatte der BSV in eigener Halle in einem dramatischen Spiel knapp die Oberhand behalten. Das Rückspiel in Holsterhausen – unmittelbar vor dem ersten Corona-Lockdown – ging am 7. März 2020 an die BG. Bei beiden Teams sitzen mit Gary Johnson (Wulfen) und Franjo Lukenda (Dorsten) die selben Coaches auf der Bank. Aber mit verändertem Personal. Besonders deutlich wird das an der Person von Willi Köhler. Im Sommer entschied sich der langjährige BG-Kapitän zu einem Wechsel innerhalb der Stadt zum BSV. Für den 2,08-m-Powerforward wird es das erste Aufeinandertreffen mit seinem alten Club, dessen Trikot er fünfeinhalb Jahre getragen hatte. Beim BSV stehen mit Lyuben Paskov, Jonas Kleinert, Matej Šilić, Felix Landwehr und Co-Trainer Romeo Bakoa weitere Akteure im Kader, die bereits das BG-Trikot trugen, ihr Herz aber nun dem BSV verschrieben haben. Das mag auch an Trainer Gary Johnson liegen, der konsequent auch jungen Spielern sein Vertrauen schenkt. Dennoch wird eine Personalie bei den Routiniers wichtig sein: Kann Wulfens inzwischen 36-jähriger 2,10-m-Center-Hüne Michael Haucke mitwirken oder nicht? Beim Auswärtssieg in Ibbenbüren reichte es zu einem Drei-Minuten-Kurzeinsatz. Wieder dabei ist beim BSV Nils Peters, der in dieser Saison immer wieder berufsbedingt ausgebremst wurde. Nilos Peters trifft am Samstag auf seinen drei Jahre älteren Bruder Jonas, der bei der BG aktuell seiner früheren Form hinterherläuft.

Während der BSV personell traditionell eher konservativ plant, gab es im Kader der BG Dorsten schon einige Veränderungen. Nach einer Verletzung wurde der US-Spieler getauscht. Tyler Brevard heißt seit Saisonbeginn der US-Import, er ist mit 23,4 Punkten im Schnitt der viertbeste Scorer der Liga. Wulfens US-Spielmacher Bryant Allen rangiert mit 21,4 Punkten auf Rang 7. Dahinter setzt die BG auf zwei EU-Importe. Der Serbe Uros Cica hat einen kroatischen Pass, kommt auf 15 Punkte pro Spiel – Tendenz steigend. Erst seit zwei Spieltagen im BG-Kader ist der Belgier Abel Baptista, der 14 Punkte im Schnitt macht. Die Entdeckung der Saison ist zweifelsfrei der 21-jährige Hertener Jason Fabek, Sohn von Teammanager Frank Fabek. Er war zuletzt Topscorer beim Sieg über Hamm, macht 13,9 Punkte im Schnitt. Die beiden Eigengewächse Nderim Pelaj und Felipe Galvez Rodriguez waren zuletzt lange verletzt – aber stehen zum Derby natürlich auf dem Parkett in Wulfen. Ein anderer Jungstar droht auszufallen: Der erst 15-jährige Matthias Altekruse verletzte sich am Sonntag beim U16-Bundesligaspiel in Rostock. Trotz seiner Jugend legt Altekruse 7,8 Punkte pro Spiel auf, steht im Schnitt über 19 Minuten auf dem Feld. Sollte er spielen können, wird es ein Aufeinandertreffen der Metropol-Topspieler aus JBBL (Altekruse) und NBBL (Matej Šilić) geben.

Natürlich rechnet sich der BSV auf den großen Positionen Vorteile aus, wenn denn die große Garde mit Haucke, Köhler, van Buer, Paskov, Peters und dem erst 15-jährigen Benedict Baumgarth komplett einsatzbereit ist. Die Rebounds bei der BG holen vornehmlich die Importspieler. Einziger gelernter Big Man bei Dorsten ist Arbnor Voca, der aber nur rund 15 Minuten zum Einsatz kommt. Durchaus denkbar, dass Franjo Lukenda mit Tempospiel zum Derbysieg kommen möchte. Wulfens Trainerduo Johnson/Bakoa wird darauf vorbereitet sein. Die Trainingsbedingungen in Wulfen waren perfekt, jedes Training konnte in dieser Woche 5 gegen 5 trainiert werden – obwohl nicht alle Spieler des Kaders komplett fit sind.

Es ist – mit allen Restriktionen – angerichtet für das 32. Dorstener Basketballderby. Eine Serie wird auf jeden Fall reißen. Entweder die Heimschwäche des BSV, der zuletzt vier Heimspiele in Folge verlor. Oder aber die Auswärtsschwäche des Lukenda-Teams, das in dieser Saison auswärts immer auf verlorenem Posten stand.

Derby-Infos.

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