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H1: Köln wackelte in Wulfen, fiel aber nicht

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  Spielberichte
Bryant Allen im Fallen auf Sadiq Ajagbe. Foto: Nico Pal.

Der BSV Wulfen leistete in der Basketball-Regionalliga West gegen Spitzenreiter RheinStars Köln erbitterten Widerstand. Nach 40 intensiven Minuten vor rund 250 Zuschauern in der Wulfener Gesamtschulhalle hatte der David BSV gegen den Goliath Köln eine bessere Effektivität, mehr Würfe aus dem Feld, mehr Rebounds, mehr Assists, mehr Ballgewinne, mehr Blocks, die bessere Freiwurfquote, die bessere Wurfquote bei Zwei-Punkte-Würfen – aber dann doch 69:77 (24:32) verloren. Das lag einzig und allein an der Wulfener Dreier-Quote. 0/10 in der ersten Halbzeit, am Ende 5 Dreier bei 27 Versuchen. Zu wenig, um dem Tabellenführer Köln die dritte Saisonniederlage beizubringen. Doch der kleine BSV Wulfen hatte den großen RheinStars alles abverlangt.

Dass Köln als Tabellenerster in die Ende März beginnenden PlayOffs startet, war schon vor dem Duell in Wulfen klar, weil Rhöndorf am Freitagabend in Hagen stolperte. Für den BSV sind mit den Niederlagen in Ibbenbüren und gegen Köln die PlaOff-Träume höchstwahrscheinlich ausgeträumt. Die Hertener Löwen (58:64-Heimniederlage gegen den Deutzer TV) und Bayer Leverkusen 2 (72:55-Sieg in Haspe) auf Rang 8 und 9 haben bei drei ausstehenden Spielen zwei Siege Vorsprung auf den BSV. Da am kommenden Freitag Leverkusen und Herten im direkten Duell aufeinander treffen, hat der Tabellenachte der Regionalliga-West mindestens 13 Siege auf seinem Konto. Das kann der BSV nur noch erreichen, wenn er in 14 Tagen beim Tabellenzweiten in Herford gewinnt, am 7. März das Derby in Dorsten siegreich bestreitet und am letzten Spieltag auch noch zu Hause Absteiger SV Haspe besiegt. Nur dann könnten die Münsterland Baskets noch auf einen direkten Vergleich im Kampf um Platz 8 hoffen, wenn zwei oder mehrere Vereine ebenfalls 13-13 Siege nach 26 Spieltagen haben.

Viel Rechentheorie, die sich die Wulfener nur mit einem Heimsieg gegen Tabellenführer Köln erspart hätten. Aber schon vor Spielbeginn erreichte BSV-Coach Gary Johnson zwei Hiobsbotschaften. Center Michael Haucke musste mit Rückenproblemen passen, Tim Terboven war die ganze Woche krank. Der Ausfall des besten Teamrebounders Haucke war eine enorme Schwächung für den BSV. Beim 16:18 im ersten Viertel war Wulfen dem Gegner aus der Millionenstadt ebenbürtig. Dann gelang Wulfen aber sechs Minuten lang gegen die Kölner Zonendeckung nur ein einziger Korb von Topscorer Bryant Allen. Der US-Amerikaner verkürzte zum 18:22, doch beim 18:29 (16.) war der BSV schon erheblich im Hintertreffen. Weil Powerforward Sadiq Ajagbe mit der Halbzeitsirene einen Offensivrebound holte und versenkte, stand es zur Pause 24:32. 8:14 hatte Wulfen das unterirdische zweite Viertel abgegeben.

Beim 28:47 und einem 19-Punkte-Rückstand in der 25. Minute wettete kein BSV-Fan noch einen Pfifferling auf die Gastgeber. Überhaupt hatte das Gastspiel des Spitzenreiters den schlechtesten Saisonbesuch in Wulfen hervorgerufen, gerade 250 Fans waren gekommen. Doch jene, die gekommen waren, trauten dann ihren Augen nicht. Bryant Allen traf den ersten Wulfener Dreier, Youngster Matej Silic schickte einen weiteren durch die Kölner Reuse. Als dann auch noch Jonas Kleinert aus der Distanz traf und es mit 47:57 ins letzte Viertel ging, war alles wieder möglich. Nun drehte Bryant Allen auf, verkürzte auf 54:59 (33.) sowie auf 60:66 (35.). Doch plötzlich verhängte einer der beiden Unparteiischen ein zweites technisches Foul gegen BSV-Coach Gary Johnson. Das war den Deutsch-Amerikaner in seiner Trainerkarriere noch nie passiert. Johnson musste dier Halle verlassen, Co-Trainer Philipp Mazur das Coaching übernehmen. Und Wulfen blieb dran, 62:68 (36.) und 64:70 (37.). In der 40. Minute versenkte Ajagbe auch noch einen Dreier zum 69:74 – doch Wulfen rannte die Zeit davon. Nach taktischen Fouls machte Köln an der Freiwurflinie den Sack zu.

Kölns Trainer Johannes Strasser sah in Wulfen die schlechteste Saisonleistung seiner Mannschaft, lobte den Aufsteiger aber auch für sein gutes und unangenehmes Spiel. Gary Johnson war bitter enttäuscht, dass er in der Crunchtime seiner Mannschaft nicht mehr helfen durfte – eine merkwürdige Entscheidung des 2. Schiedsrichters sei Dank. Das kommende Karnevalswochenende ist spielfrei, für Wulfen geht es in Herford (29.2.) und Dorsten (7.3.) weiter, eher das große Saisonfinale in eigener Halle gegen den SV Haspe (14.3.) ansteht.

BSV: Matej Šilić (3/1), Alexander Winck (18, 8 Reb., 5 Assists), Simon Landwehr, Bryant Allen (25/1), Sadiq Ajagbe (5/1), Jonas Kleinert (9/1), Hendrik Bellscheidt (5/1, 8 Reb., 6 Assists), Thorben Vadder, Lukas van Buer, Steffen Piechotta (4) und Nils Peters. Köln: Vincent Golson (15/1, 8 Reb., 5 Assists), Yannick Kneesch (8), Tim van der Velde (7/1), Thomas Michel (14/3), Michiel Petersen (12), Karl Dia, Tibor Taras (12/2), Benedict van Laack (7) und Max Dohmen (2). Schiedsrichter: Alexander Nevries (Münster), Nils Bergenthum (Bochum). Zuschauer: 250.

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