Mit einem dreistelligen Sieg, 108:69 (47:26) über den als Absteiger feststehenden UBC Münster 2, verabschiedete sich der BSV Wulfen am Samstagabend meisterlich von seinen Fans. Im letzten Heimspiel der Saison ließen es die Münsterland Baskets vor rund 300 Zuschauern in der Gesamtschulhalle Wulfen noch einmal richtig krachen. Am kommenden Freitag bestreitet der als Aufsteiger in die Regionalliga West feststehende Dorfverein sein letztes Saisonspiel in Paderborn, am kommenden Samstag (13.4.) wird dann der Aufstieg und das 50-jährige Vereinsjubiläum bei einer riesigen Party im Wulfener Gemeinschaftshaus gefeiert. Karten gibt es noch im Vorverkauf (10 €), aber auch an der Abendkasse (14 €).
BSV-Urgestein Marcel Gorontzi, einer der Köpfe im Meisterteam, war es nach knapp zwei Minuten nach der Pause vorbehalten, mit seinem Korb zum 55:31 das "Freibier für die Fans" zu eröffnen. Die Stauder-Brauerei hatte 100 Liter Stauder-Pils zum letzten Heimspiel gestiftet - und bis in den späten Abend hinein feierten Fans und Mannschaft. Zwei 50-l-Fässer waren leer, nachdem sich die Wölfe auf dem Parkett - anders als vor Wochenfrist gegen Schwelm - von ihrer bresten Seite gezeigt hatten.
Am Ende wurde das Resultat gar dreistellig, als Christian Dreißig einen Fastbreak nach schönem Anspiel von Alexander Winck zum 100:59 verwertete. Zuvor war Dreißig beim Dunking-Versuch gescheitert. Dennoch feierten die BSV-Fans jede sehenswerte Aktion der Gastgeber mit Beifall. Insbesondere die Wulfener Dreierquote war wieder atemberaubend. Fast 50 Prozent Distanzwürfe rauschten durch die Münsteraner Reuse. 47.2 Prozent standen nur deshalb am Ende auf dem Scoutingbogen, weil US-Spielmacher Bryant Allen (1 von 5 Dreier) am Samstag weniger zielsicher traf. Der 28-jährige Amerikaner verlegte sich auf Anspiele, 10 Assists (korbbringende Vorlagen) standen für ihn am Ende auf dem Bogen. Bester Rebounder war mit Youngster Alexander Winck der andere BSV-Spielmacher. Das 19-jährige Eigengewächs wurde nach der Partie als "Spieler des Jahres" beim BSV ausgezeichnet. "Trainer des Jahres" wurde Meistercoach Predrag Radanovic, "Team des Jahres" die Meistermannschaft der Herren 1.
Topscorer des Abends war Routinier Kreshnik Gashi mit 20 Punkten - der Marler versenkte 6 seiner 11 Dreierversuche. Zweistellig scorten auch noch Patrik Paschke (18, aktuell in Erstregionalliga-Form), Marcel Gorontzi (18), Alex Winck (11) und Steffen Piechotta (10). Trainer Pedja Radanovic gab aber allen elf Spielern ausreichend Einsatzzeit - nur Milan Juskovic blieb ohne Punkt, musste dafür aber Sekunden vor Schluss mit Foulhöchstzahl vom Feld.
Die junge Münsteraner Mannschaft von Trainer Peter Lüsebrink, die in der Vorwoche einer Verlegung des Spiels auf 20:30 Uhr zugestimmt hatte, hatte nur einmal zum 3:3 ausgleichen können. Fortan lag sie nur im Hintertreffen, insgesamt 39:27 min der 40 Spielminuten. Die höchste Wulfener Führung beim 80:37 (27.) war schon ein Klassenunterschied - aber in der kommenden Saison trennen beide Teams tatsächlich auch zwei Ligen. Nach dem 41:20 im dritten Viertel erarbeitete sich die ProB-Reserve aus der Domstadt im Schlussviertel aber noch einen Achtungserfolg, gewann dieses beim Meister mit 23:20. Beste UBC-Werfer waren Bömer (17, 100 Prozent Trefferquote), Husmann (13/1) und Arroyo-Ramos (13).
Dem BSV war das egal, die gesamte Mannschaft wurde nach der Schlusssirene gefeiert, jeder Spieler einzeln. Und BSV-Kapitän Kreshnik Gashi stemmte wie schon vor 14 Tagen in Werne noch einmal den Meisterpokal in die Höhe - meisterliche Schlussmomente einer traumhaften Saison. Hinter den Kulissen bastelt der BSV mit Teammanager Philipp Lensing bereits an der Mannschaft für die 1. Regionalliga. Auf einigen Positionen wird es Veränderungen geben - aber erst einmal wird die Pflichtaufgabe in Paderborn nächsten Freitag bestritten, ehe am Samstag mit einer großen Jubiläums- und Aufstiegsparty bis zum Morgengrauen gefeiert wird.
BSV: Patrik Paschke (18/4), Alexander Winck (11/1, 8 Reb.), Marcel Gorontzi (18/4), Bryant Allen (8/1, 10 Assists), Kreshnik Gashi (20/6, 5 Assists), Tim Terboven (6), Milan Juskovic, Christian Dreißig (5), Thorben Vadder (8), Lukas van Buer (4) und Steffen Piechotta (10/1).
