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H1: Rückschlag für das Wolfsrudel

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  Spielberichte
Foto: David Groß.
Behakten sich in Halbzeit zwei ungehindert: Wölfe und Hammster. Foto: David Groß.

Mit der ersten Heimniederlage seit November haben die Regionalliga-Basketballer des BSV Wulfen einen heftigen Dämpfer im Kampf um die Playoff-Plätze der 1. Basketball-Regionalliga West erhalten. Nach dem absolut vermeidbaren 76:78 (44:28) gegen den direkten Rivalen TuS 59 HammStars sind die Münsterland Baskets hinter Hamm auf den 8. Tabellenplatz zurückgefallen. Bereits am kommenden Dienstag (22.2.22, 20:15 Uhr) hat der BSV die Möglichkeit zur Wiedergutmachung. Dann gastiert der Tabellenletzte Elephants Grevenbroich zum Nachholspiel in der Gesamtschulhalle Wulfen, Midlicher Kamp 1, 46286 Dorsten).

Nie und nimmer hätte die Mannschaft von Gary Johnson und Romeo Bakoa am Samstagabend die bittere Heimniederlage gegen Hamm kassieren dürfen Etwas weniger als drei Minuten vor Spielende führten die Wölfe mit 76:69 gegen sich tapfer wehrende Hammer. Zwei Minuten vor Schluss hieß es immer noch 76:71. Doch leichtfertig vergaben die Münsterland Baskets in der Crunchtime Angriff für Angriff, verloren Bälle und versuchten es viel zu oft aus der Distanz. Und so kam es, wie es kommen musste: Ihren letzten Angriff vergaben die Hammer beim Spielstand von 76:76 zwar, aber Wulfens Lyuben Paskov konnte den Rebound nicht sichern. Der Foulpfiff, den nicht nur Paskov selbst forderte, blieb gegen Hamm aus. Statt zwei Freiwürfe für Wulfen stahlen die Gäste das Leder und kamen im dritten Versuch 0,8 Sekunden vor Ende zum Siegkorb durch ihren US-Akteur Josh Boutte. Wieder eine Wulfener Heimniederlage mit einem Korb Differenz, nach den Spielen gegen Leverkusen und Bonn zum dritten Mal für den BSV in dieser Saison.

Emotional begann die Partie in Wulfen: Bei der Spielervorstellung liefen die BSV-Akteure jeder einzeln zu jenem Stuhl im Mannschaftsbankbereich, der von nun an für immer leer bleiben wird: der Stuhl von Volker Cornelisen. Der sportliche Leiter des BSV war am Mittwoch mit 68 Jahren verstorben. Eine große Geste des BSV-Teams, das viele in der Halle zu Tränen rührte. Als Hallensprecher und 2. Vorsitzender Carsten Duwenbeck dann mit tränenerstickter Stimme um eine Gedenkminute bat und an das Wirken von Volker Cornelisen beim BSV erinnerte, rangen viele Wulfener um Fassung. Diese Emotionalität hatte Auswirkung auch aufs Spiel: Hamm zog beim Start auf 11:1 weg, Gary Johnson brachte seine Mannschaft mit einer frühen Auszeit wieder in die Spur. Punkt für Punkt holte der BSV den Rückstand auf, ging mit einer 8:0-Serie vor dem Viertelende dann sogar mit 18:17 in Führung.

Ab dem zweiten Viertel durfte dann auch Wulfens US-Spielmacher Bryant Allen mitwirken, der im ersten Spielabschnitt aus disziplinarischen Gründen auf der Bank bleiben musste. Die von Ivan Rosic gecoachten HammStars gingen zwar wieder 26:22 in Führung, doch dann brannten die Münsterland Baskets ein Feuerwerk ab: Ballgewinne, Fastbreaks und Dreier-Hagel, ein 15:0-Run vor dem Seitenwechsel sorgten für eine 44:28-Pausenführung der Johnson-Truppe. Matej Silic, Bryant Allen und Michael Haucke hatten da schon zweistellig gescort. Hätte der BSV nicht so oft in dieser Saison schon komfortable Vorsprünge verspielt, hätte man meinen können, das Spiel sei entschieden.

Doch weit gefehlt. Die HammStars kamen besser aus der Kabine, verkürzten den Rückstand. Aber der BSV, der insbesondere über Center Michael Haucke deutliche Vorteile am Brett hatte, verteidigte seine Führung bis zum 60:48 (29.), zur letzten Viertelpause hieß es 60:53. Der Vorsprung schmolz etwas, aber Wulfen behielt weiterhin die Oberhand. 69:59 nach 35 Minuten, 74:64 nach 36 Minuten oder besagtes 76:69 nach 37 Minuten ließen nicht darauf hindeuten, dass Wulfen diesen Sieg noch aus der Hand geben könnte. Doch der BSV stellte sich in der Crunchtime richtig schlecht an, zudem gab es nahezu keine Foulpfiffe mehr der Unparteiischen - ein Foul auf jeder Seite in den letzten 5 Minuten. So stellte Miki Dimitrievski in der Schlussminute per Dreier den 76:76-Ausgleich her, Lyuben Paskov vergab für den BSV einen Dreier und 0,8 Sekunden vor Schluss kam Hamm zum Siegkorb durch US-Forward Josh Boutte – der ersten Führung des Rosic-Teams seit der 14. Minute.

Der BSV hat Dienstag gegen Grevenbroich die Chance, den aufkommenden Heimkomplex im Keim zu ersticken. Wenn die Mannschaft über 40 Minuten intensiv verteidigt und sich nicht nur auf seine Distanzwürfe verlässt: Gegen Hamm traf Wulfen vor der Pause 6 von 16 Dreier, nach der Pause nur noch 3 von 19. Bei Hamm war das genau umgekehrt: 3 von 18 vor der Pause, 7 von 12 nach der Pause. Die zweite Halbzeit gab Wulfen mit 32:50 ab – indiskutabel. Center Lukas van Buer stößt Dienstag zum BSV-Kader zurück, auch Nils Peters und Felix Landwehr – gegen Hamm ohne Einsatzzeit – werden wieder ihre Chance erhalten.

BSV: Matej Šilić (10/2), Felix Landwehr, Nils Strubich (3/1), Bryant Allen (15/2, 9 Reb.), Manuel Bojang (5/1, 6 Assists), Willi Köhler (2, 9 Reb.), Jonas Kleinert (8/2), Michael Haucke (24, 9 Reb.), Nils Peters, Lyuben Paskov (9/1, 11 Reb.). Hamm: Till Hornscheidt (12/1, 6 Reb.), Emil Riepe, Miki Dimitrievski (11/3), Philipp Tymm (3/1), Marcel Kirsch, Jascal Knörig (4), Faton Jetullahi (20/4, 6 Reb.), Mario Petric (11/1, 8 Assists), Joshua Ober, Josh Boutte (17, 14 Reb.). Schiedsrichter: A. Schreiner (Korschenbroich), D. Weege (Lemgo). Zuschauer: 250.

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