Die Regionalliga-Basketballer des BSV Wulfen stecken in einer Ergebniskrise. Im Heimspiel gegen die BÖRGEL Ballers Ibbenbüren kassierten die Münsterland Baskets die fünfte Niederlage im sechsten Spiel und verlieren die PlayOff-Plätze aus den Augen. Neue Situation für die Wulfener: Am kommenden Samstag muss der BSV auswärts in Leverkusen Punkte für den Klassenerhalt holen.
Am Sonntag zum Abschluss des Doppelspieltages gingen sowohl der BSV als auch Ibbenbüren hochmotiviert in die Partie, denn beide hatten am Freitag bittere Niederlagen kassiert. Im ersten Viertel war es bei knapper Wulfener Führung meist ausgeglichen. Den emotionalen Push erhielten die Gäste aus dem Nordmünsterland, als ihr Routinier Dyon Doekhi mit der Viertelsirene einen wilden Dreier zum 25:25-Ausgleich traf.
Diesen Push nahm der TVI ins zweite Viertel, ließ in den ersten fünf Minuten nur einen einzigen Wulfener Korb zu und setzte auf 27:35 ab. Doch das Team von Gary Johnson fightete, robbte sich vor allem durch Importspieler Paul Lunguana wieder heran. 41:43 hieß es Sekunden vor der Halbzeitsirene, als Ibbenbürens US-Rückkehrer Nieja Jordan zwei Freiwürfe zum 41:45 versenkte. Ibbenbüren hatte seinen Kanada-Center Gum ausgetauscht gegen Jordan, der schon früher für den Club gespielt und sich dort auch schon in den letzten vier Wochen fitgehalten hatte.
Die Hoffnung des BSV, nach dem Seitenwechsel das Match zu drehen, verpuffte komplett. Bis zum 55:58 sah alles noch gut aus, doch dann traf Ibbenbürens Kapitän Tim Kosel zwei Dreier aus dem Nichts, stellte das Resultat auf 55:64, legte nach einem Steal gegen BSV-Youngster Piet Jaffke das 55:68 nach - war damit im Alleingang der BSV-Killer. Denn Wulfen agierte in dieser Phase desolat, geriet am Viertelende durch einen weiteren der am Ende sechs Dreier von Scharfschütze Ardit Pepaj mit 57:78 ins Hintertreffen.
Die Dreier waren insgesamt der Schlüssel des Spiels. Ibbenbüren stellte mit seiner Zonendefense Wulfen vor Probleme, der BSV schoss aus der Distanz Fahrkarte auf Fahrkarte, kam am Ende auf drei magere Treffer bei 23 Versuchen - unterirdische 13 Prozent. Ganz anders der TVI: 15 Treffer bei 28 Versuchen, starke 53 Prozent. Angesichts dieser Qualität bei den Distanzwürfen hatte auch die letzte Aufholjagd des Wolfsrudels nur Kurzzeitwirkung. Mit Ballgewinnen verkürzte das Johnson-Team von 57:83 (31.) bis auf 76:88 - aber Ibbenbüren wackelte nur kurz und brachte einen am Ende dreistelligen Auswärtssieg ins Ziel.
Die Münsterland Baskets stehen plötzlich unter Druck, den man nicht haben wollte. Drei Siege nach acht Spielen sind nicht der Anspruch am Wulfener Markt, das unbequeme Auswärtsspiel am Samstag in Leverkusen wird so zu einem Charaktertest fürs Team.
BSV: Piet Jaffke, Alexander Winck. (17/1), Neo Krizanovic, Nils Strubich, Leon Oshodin, Jonas Peters (9/1), Paul Lunguana (36, 8 Reb.), Laurits Wilke (7), Destiny John, Lukas van Buer (4), Moe Sahin, Felix Kwast (7/1). TVI: Ben Abderrahmane, Tim Kosel (17/4), Tjelle Dietz (2), Marcello Schröder (12), Joshua Sievers, Niklas Husmann (2), Ardit Pepaj (24/6), Tim Bühren (9), Jan Wullkotte (5), Nieja Jordan (15/1), Dyon Doekhi (18/4). Schiedsrichter: Thomas Pohl (Alpen), Henning Wentzien (Düsseldorf). Zuschauer: 223.