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H1: Vierte Heimniederlage in Serie

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  Spielberichte
Hätte wie Nils Peters dem Wulfener Spiel gut getan: Michael Haucke musste Samstag Abend wie Nils Peters passen.
Hätte wie Nils Peters dem Wulfener Spiel gut getan: Michael Haucke musste Samstag Abend wie Nils Peters passen.

Durch die vierte Heimniederlage in Serie haben die Münsterland Baskets des BSV Wulfen in der  1. Basketball-Regionalliga West der Herren einen großen Sprung nach vorne in der Tabelle verpasst. Stattdessen müssen die Wulfener nach dem 10. Spieltag Richtung Tabellenende schauen, denn dort punkteten die Verfolger Grevenbroich und BBA Hagen. Der BSV Wulfen unterlag einmal mehr trotz einer komfortablen Führung in eigener Halle, diesmal mit 85:89 (50:38) gegen den Kreisrivalen Citybasket Recklinghausen. Am kommenden Samstag muss der BSV zum Münsterland-Derby nach Ibbenbüren, ehe am 4. Dezember das mit Spannung erwartete Lokalderby gegen die BG Dorsten (4.12.) ansteht. Den Vorverkauf für dieses Spiel hat der BSV vorerst gestoppt, weil angesichts der steigenden Inzidenzzahlen nicht klar ist, ob 942 oder doch deutlich weniger Zuschauer in die Gesamtschulhalle Wulfen dürfen.

Und der Plan des BSV war es, gegen Citybasket Recklinghausen Selbstvertrauen für dieses wichtige Derby zu tanken. Und die erste Halbzeit lief gut für die Wölfe, schnell war die anfängliche Recklinghäuser Führung gedreht. Selbst als Citybasket-Amerikaner Kendall Stafford zwei, der Serbe Matija Jokic einen und Niklas Meesmann einen weiteren Dreier versenkten, verteidigte Wulfen durch eine konzentrierte Offensive den Vorsprung. Wulfens ersten Dreier versenkte ausgerechnet der frühere Recklinghäuser Nil Strubich zur 24:20-Viertelführung. Im zweiten Viertel übernahm der von Konrad Tota gecoachte Gast mit 28:26 kurz wieder das Kommando, ehe das Team von Gary Johnson und Romeo Bakoa zur Höchstform auflief. Sechs Wulfener Dreier in sechs Minuten durch dreimal Kapitän Jonas Kleinert, Youngster Felix Landwehr und den Bulgaren Lyuben Paskov, garniert durch weitere Körbe von Paskov, Landwehr und den nicht zu stoppenden Center Willi Köhler – und schon stand eine komfortable 50:32-Halbzeitführung auf der Anzeigetafel.

Doch wie schon in den Heimspielen gegen Leverkusen 2 (38:37), Herford (50:40) und Bonn 2 (42:27) konnten die Wulfener eine Halbzeitführung nicht ins Ziel bringen. Die Gründe? Willi Köhler war auch im dritten Viertel von der Citybasket-Defense nicht zu stoppen, markierte seine Punkte 13 bis 20, bekam im Schlussviertel aber keine Bälle mehr in der Recklinghäuser Zone. Von den Dreiern fiel im dritten Viertel nur noch einer von Jonas Kleinert. Und so schmolz der BSV-Vorsprung vor dem Schlussviertel auf 66:59. Und es kam im Schlussabschnitt, wie es aus Wulfener Sicht nicht kommen sollte: Lukas van Buer markierte nach tollem Zuspiel von Lyuben Paskov zwar noch das 71:67, aber dann blieb der immer kopfloser agierende BSV fünf Minuten lang ohne Korberfolg. Und Recklinghausen wiederholte die Aufholjagd, die Citybasket schon in Bonn im Schlussviertel ein 35:15 beschert hatte: Nahezu jeder Dreier fiel durch die Wulfener Reuse, nicht weniger als sieben Distanzwürfe trafen mitten ins BSV-Herz. Beim 71:78 nahm Gary Johnson eine Auszeit, doch zwei Angriffe später hieß es gar 71:82 (38.). Diese Hypothek war am Ende zu schwer für die Wölfe, die aber noch einmal die Brechstange herausholten: Allen-Dreier zum 74:82, Paskov zum 76:82, Manuel Bojang für drei zum 79:82 (39.) – alles schien wieder möglich. Allerdings musste das BSV-Team da bereits auf die Unterstützung von den Rängen verzichten, weil ein medizinischer Notfall auf der Tribüne die wieder lautstark anfeuernden Fans von Wulfen Xtream zum Schweigen gebracht hatte. Mit ihren Fahnen verdeckten die Supporter die Behandlung einer jungen Frau durch BSV-Teamarzt Dr. Marco Landwehr.

Recklinghausen nutzte die Gunst der Stunde, ging 87:79 in Führung. Wenige Sekunden vor Ende verkürzte Bryant Allen noch einmal auf 85:87, aber Niklas Meesmann machte an der Freiwurflinie den Deckel drauf. So schmerzte den BSV die vierte Heimpleite in Folge, doch viel wichtiger war am Abend die Nachricht, dass es der verunglückten Wulfenerin wieder besser ging und sie sich zu Hause erholen konnte. Manchmal ist Basketball dann eben doch nur zweitrangig.

BSV-Trainer Gary Johnson haderte nach der erneuten Niederlage mit dem Spiel seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel und den vielen vergebenen Korblegern dort, muss vor den wichtigen Spielen zum Ende der Hinrunde in Ibbenbüren, gegen Dorsten und in Hagen aber die Köpfe seines Teams wieder frei bekommenen. Beim BSV fehlten Michael Haucke und Nils Peters mit Erkältungen, während Citybasket auf seinen Top-Rebounder Tyson Kanseyo verzichten musste. Der BSV gewann die Rebounds mit 47:39, traf aus dem Feld (34/76) besser als Recklinghausen (31/76), leistete sich mit 14 Turnovern aber doppelt so viele Ballverluste wie der Kreisrivale. Und dann stand noch die Frage im Raum, warum Wulfen in 39:50 Spielminuten insgesamt nur zwei Freiwürfe erhalten hatte.

BSV: Šilić, Landwehr (8/2), Strubich (3/1), Allen (26/3, 8 Reb.), Bojang (3/1), Köhler (20, 7 Reb.), Kleinert (12/4), Paskov (11/1, 8 Reb., 7 Ass.), van Buer (2) und Baumgarth. Citybasket: Dyczmons, Beckmann, Ewald (9/2), Bruns (2), Jokic (11/1, 7 Reb.), Letailleur (2), Spettmann (2, 7 Reb.), Töps (3/1), Stafford (28/4), Meesmann (20/6, 7 Reb.) und Kaprolat (12/1). Schiedsrichter: Andreas Schreiner (Korschenbroich), Nadesh Kattur (Oelde). Zuschauer: 350. Boxscore.

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