In der Regionalliga West setzen die Basketballer des BSV Wulfen ihren Siegeszug fort, am Freitagabend beschenkten die Münsterland Baskets ihren Trainer Gary Johnson pünktlich zu seiner Rückkehr aus den USA mit einem 95:84 (48:29)-Auswärtssieg beim direkten Verfolger SV Haspe 70 in Hagen. Durch den dritten Auswärtssieg in Folge kletterte der BSV zumindest über Nacht auf Platz vier der Tabelle. Dieser Tabellenplatz ist wichtig, denn zum Start der PlayOffs um den Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB haben die ersten vier Plätze Heimrecht im Viertelfinale. Viertelfinale ist auch ein gutes Stichwort für die kommende Woche: Bereits am Dienstabend erwartet der BSV in eigener Halle (11. Februar 2025, 20.00 Uhr, Gesamtschulhalle Wulfen, Wulfener Markt 3) den Kreisrivalen Citybasket Recklinghausen im Viertelfinale des WBV-Pokals. Die Münsterland Baskets wollen Dienstag den Einzug ins Final-Four-Turnier um den WBV-Pokal perfekt machen, das Final Four findet am 1. und 2. März in Wulfen statt. Und bereits am kommenden Samstag, 15. Februar 2025, haben die BSV-Basketballer Heimrecht gegen den Tabellenvorletzten SG Bergische Löwen im Kampf um Regionalliga-Punkte.
In der Hasper Rundsporthalle war es für den BSV am Ende ein Start-Ziel-Sieg, denn schon nach 5 Sekunden brachte Alexander Winck, am Freitag BSV-Mannschaftskapitän in Vertretung des erkrankten Nils Strubich, die Rot-Weißen in Führung. Mit einem fulminanten Start gingen die Wulfener im Hagener Vorort 21:4 in Führung. Zwar verkürzte der SV 70 zur Viertelpause auf 14:23 und später auf 21:25, doch immer wieder fand das Johnson-Team Antworten. Im zweiten Viertel eröffnete Leon Oshodin per Dreier eine 11:0-Serie des BSV. Gabriel Jung mit seinem einzigen Korb vor der Pause, Nils Peters und Tarik Jakupovic stellten wieder eine 36:21-Führung her. Zwei Sekunden vor der Halbzeitsirene traf Wulfens US-Amerikaner Jonas Harper aus der Distanz zur 48:29 – der höchsten Wulfener Führung im Match.
Die von Michael Wasielewski trainierten Gastgeber um Wulfens letztjährigen US-Import Juhwan Harris-Dyson (25 Punkte, 15 Rebounds, 7 Assists) gab sich aber trotz des hohen Halbzeitrückstands nicht geschlagen. Ganz schnell verkürzten sie auf 48:55 und 54:59 – alles war wieder offen. Nur gut, dass Gabriel Jung an alter Wirkungsstätte an der Freiwurflinie keine Nerven zeigte und die Wulfener 64:56-Führung vor dem letzten Viertel erzielte. Doch es sollte noch spannender werden. Plötzlich hieß es zum Beginn des Schlussviertels 60:64 aus Sicht der Gastgeber. Aber wieder konterte das Wolfsrudel, toll angefeuert vom eigenen Fanclub WulfenXtream und weiteren mitgereisten Schlachtenbummlern. Nils Peters für zwei sowie Jonas Harper und Gabriel Jung aus der Distanz zwangen Haspe beim 61:72 zur nächsten Auszeit. Und mit der Souveränität eines Spitzenteams brachten die Schützlinge von Gary Johnson den 10-Punkte-Vorsprung über die Ziellinie. Eine der Schlüsselszenen war ein unsportliches Foul von Haspes Jalen Fouda gegen Leon Oshodin, der die Freiwürfe und den folgenden Ballbesitz zu vier Punkten und dem 76:61 für Wulfen nutzte.
Am Ende kompensierte das Wolfsrudel das Fehlen ihres Kapitäns Nils Strubich hervorragend. Das Reboundduell gewann der BSV 47:38, an der Freiwurflinie war das Johnson-Team mit 85-prozentiger Trefferquote deutlich besser als Haspe (69 Prozent). Gleich fünf BSV-Spieler scorten zweistellig, mit Leon Oshodin schrammte ein weiterer Leistungsträger nur knapp daran vorbei. Der US-Amerikaner Jonas Harper entpuppt sich immer mehr zum Glücksgriff fürs Wulfener Spiel, mit 31 Punkten war er bester Scorer auf dem Parkett. Alexander Winck traf nach der Pause zwar keinen Wurf mehr, seine 12 Punkte aus Halbzeit eins und 10 Rebounds insgesamt verhalfen ihm zu einem Double-Double. Nach dem Seitenwechsel scorte Gabriel Jung zuverlässig, machte 14 seiner 16 Zähler in Halbzeit zwei. Auch Youngster Julian Reul erhielt am Ende noch weitere Regionalliga-Spielzeit, auch weil Center Laurits Wilke noch merklich grippegeschwächt war.
Der BSV hat nun gegen all seine Verfolger (Deutz, Grevenbroich, Haspe und Hamm) den direkten Vergleich gewonnen. Sollte das im Saisonendspurt auch noch gegen Herford und Salzkotten gelingen, winkt dem Team vom Wulfener Markt der Heimvorteil in den PlayOffs. Doch nach dem Sieg in Haspe geht die volle Konzentration auf das Pokal-Viertelfinale am Dienstag in eigener Halle gegen Citybasket Recklinghausen.
SV70: Jalen Fouda (5), Mo Sahin , Juhwan Harris-Dyson (25/3, 15 Reb., 7 Assists), Mallick Tourraym (2), Luca Bambullis, Finn Pook (21/1, 5 Steals), Paul Krajeweski, Felix Krall (3/1), Karl Mamadi Dia (12/1, 7 Reb.), Peter Beier-Christiansen, David Liebermann (3), Luis Uhlenbruck (13/3). BSV: Simon Dyczmons, Alexander Winck (12/1, 10 Reb.), Jonas Harper (31/6), Leon Oshodin (9/1, 7 Reb.), Julian Reul, Gabriel Jung (16/1), Laurits Wilke (2), Nils Peters (11), Tarik Jakupovic (16, 6 Reb.), Lukas van Buer. Schiedsrichter: Dr. Alper Aksit (Essen), Michael Giesler (Ennepetal). Zuschauer: 200. Boxscore.