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H1: Wulfen gegen Ibbenbüren mit Bayern-Dusel

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  Spielberichte
Foto: David Groß.
Foto: David Groß.

Wenn die Basketballer des BSV Wulfen am Sonntagmittag zum Auswärtsspiel nach Köln aufbrechen, sollten sie noch einen Abstecher zum Kölner Dom machen und nachträglich drei Kerzen anzünden. Denn dass die Münsterland Baskets am Freitagabend in eigener Halle gegen die Ademax Ballers Ibbenbüren mit 77:74 (37:44) gewannen, war mit gehörigem „Bayern-Dusel“ und Unterstützung „von oben“ verbunden. Fast 30 Minuten führte Ibbenbüren in Wulfen, doch am Ende hatte der BSV die Nase hauchdünn vorne. Am Sonntag in Köln wird beim Deutzer TV eine deutliche Leistungssteigerung nötig sein, um den angepeilten Auswärtssieg zu landen. Der DTV kassierte am Freitagabend in Herten mit 66:75 die bereits siebte Niederlage in Serie. In Wulfen hoffen die Verantwortlichen, dass diese Negativserie der Kölner nicht gerade am Sonntag endet.

Zu den Leistungen der vergangenen Wochen passte es am Freitag, dass Powerforward Nils Peters der Wulfener Matchwinner war. Mit 74:74 ging es in die letzte Spielminute, 46 Sekunden vor Ende brachte Rückkehrer Tarik Jakupovic seine Farben an der Freiwurflinie mit 75:74 in Führung. Auch den 74:74-Ausgleich zuvor hatte Jakupovic an der Freiwurflinie erzielt, dabei dem brandneuen Ibbenbürener US-Import Dewrell Tisdale Jr. auch noch das 5. Foul angehängt. Während Jakupovic von zweimal zwei Freiwürfen wenigstens jeweils einen versenkte, versagten dem jungen Ibbenbürener Center Jan Wullkotte 29 Sekunden vor Ende die Nerven. Zwei Fahrkarten an der Linie brachten den BSV wieder in Ballbesitz, weil Nils Peters – wer sonst – seinen 10. Rebound des Abends angelte, sein persönliches Double-Double mit Punkten und Rebounds perfekt machte. Und im Angriff war es auch der 24-jährige Polizist, der einen seiner gefürchteten Mitteldistanzwürfe zum umjubelten 77:74 versenkte. Ibbenbürens Coach Uariachi nahm sofort eine Auszeit, 14,5 Sekunden blieben für das Erzwingen der Verlängerung. BSV-Coach Martin Gruczyk machte es wie sein Lehrmeister Gary Johnson, der dem Wolfsrudel weiterhin aus familiären Gründen fehlt. Der BSV foulte den TVI nicht, um ihn mit der Möglichkeit an die Linie zu schicken, nur zwei Punkte zu erzielen. An alter Wirkungsstätte übernahm Ibbenbürens Topscorer Manuel Bojang Verantwortung, doch sein Dreier verfehlte das Ziel und der Rebound landete in den Händen von Tarik Jakupovic. Bei den 412 meist Wulfener Zuschauern brandete riesiger Jubel auf.

Lange hatte es nicht nach diesem wichtigen Wulfener Heimsieg ausgesehen. Zwar führte der BSV nach einem 11:4-Start der Gäste mit 16:13 (6.), doch das sollte für lange Zeit die letzte BSV-Führung gewesen sein. Per 13:0-Run zog der TVI auf 26:16 davon, führte auch beim Seitenwechsel 44:37. Die beste Wulfener Phase kam dann, als Ibbenbürens Spielmacher Bojang kurz auf der Bank saß: Von 45:53 (26.) drehte Wulfen das Spiel zum 59:53. Doch wer glaubte, damit sei das Match gekippt, der irrte. Wulfens Angriffe waren gegen die Ibbenbürener Zonendeckung oft zu statisch und einfallslos, zu viele Chancen blieben liegen. Und so kam beim Stand von 68:72 zweieinhalb Minuten vor Schluss durchaus der letztjährige ProB-Absteiger für den Sieg infrage. Am Ende brachen den Gästen 23 Ballverluste (Wulfen hatte 11) das Genick. Auch beim Rebound (47:39) war der BSV nach dem Seitenwechsel besser. Das reichte zum Sieg, auch wenn die Wurfquoten unter 40 Prozent lagen. Der BSV hatte aber unterm Strich 16 Würfe mehr auf den Korb als der Gegner – das kann dann auch bei miesen Quoten zum Erfolg reichen.

Auf Platz 5 bleibt der BSV vorerst in den angestrebten PlayOff-Rängen, kann auch bei einer Niederlage am Sonntag in Köln nicht aus den Top8 fallen. Ein Auswärtssieg am Sonntag in der Domstadt wäre hingegen ein riesiger Schritt Richtung vierter PlayOff-Teilnahme.

BSV: Alexander Winck (2, 9 Reb.), Jonas Harper (23/4), Nils Strubich (9/3), Leon Oshodin (5/1), Julian Reul, Gabriel Jung (4), Laurits Wilke, Nils Peters (15, 10 Reb.), Tarik Jakupovic (19, 9 Reb.), Lukas van Buer. TVI: Ardit Pepaj (6), Tim Kosel (1, 7 Reb.), Timo Düchting (2), Felix Lueb, Ruben Krüger (2), Dewrell Tisdale Jr. (18/1), Niklas Husmann (12/2), Tim Bühren (4), Jan Wullkotte (9), Peter Wojcieski, Falk Praß-Jürgens, Manuel Bojang (20/3, 14 Reb.). Schiedsrichter: Nils Bergenthum (Bochum), Jan-Niklas Ranff (Düsseldorf). Zuschauer: 412. Boxscore.

Fotogalerie by David Groß.

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