Die Derbystatistik im Dorstener Basketball-Derby zwischen dem BSV Wulfen und der BG Dorsten ist wieder ausgeglichen: 16:16 steht es nach dem 32. Duell der Basketball-Teams aus Wulfen und Holsterhausen. Mit 92:77 (54:42) feierten die Münsterland Baskets des BSV einen hochverdienten Heimerfolg und stellten auch ihre Ligastatistik auf Ausgleich. Mit 6-6 Siegen rutschte das Team von Gary Johnson wieder in die PlayOff-Ränge, doch es bleibt superspannend. Die Hertener Löwen sind aktuell punktgleich nur Neunter. Wulfen landete nach vier Heimniederlagen in Folge endlich wieder einen Sieg vor den eigenen Fans. Dass das im Derby gelang, war besonderer Balsam auf den Seelen der enthusiastischsten Anhängern der 1. Basketball-Regionalliga West der Herren. Am letzten Spieltag der Hinrunde möchte der BSV Wulfen am liebsten bereits am kommenden Freitag nachlegen - auswärts beim Tabellendrittletzten BBA Hagen, die weiter punktgleich mit der abstiegsbedrohten BG Dorsten sind.
Dass der Wulfener Derbysieg hochverdient war, musste auch BG-Trainer Franjo Lukenda nach dem Spiel anerkennen. Über 37 Minuten lag der BSV Wulfen in Führung, hatte beim 73:52 zu Beginn des Schlussviertels bereits 21 Punkte Vorsprung. Dann war es der Dorstener Kapitän Nderim Pelaj, der fast im Alleingang das Lokalduell noch einmal spannend machte. 16 seiner 22 Punkte machte der Routinier in den letzten neun Minuten, bis auf 68:76 kamen die Holsterhausener in der 36. Minute heran. Da schickte BSV-Trainer Gary Johnson dann seine ganze Routine aufs Feld: Willi Köhler und Lyuben Paskov gegen ihren Ex-Klub und Wulfens US-Amerikaner Bryant Allen sorgten mit ihren Körben dafür, dass der Dorstener Traum auf eine Monster-Aufholjagd ganz schnell verpuffte.
Vor nur gut 350 Zuschauern –450 waren möglich, Masken- und Testpflicht sowie die Fußballschlager BVB-Bayern und St. Pauli-Schalke im TV hatten wohl viele Sportfans abgeschreckt– entwickelte sich nur im ersten Viertel ein offener Schlagabtausch. Beim 23:23 (7.) war alles offen, dann zog das Wolfsrudel mit einer 9:0-Serie durch Matej Šilić, Lyuben Paskov und Bryant Allen auf 32:23 davon. Der 35:27-Vorsprung nach zehn Minuten wuchs bis zur Pause auf 54:42 an. Im dritten Viertel lieferten der Tabellenvorletzte aus Dorsten dann acht Minuten lang Magerkost ab. Kein einziger Feldkorb gelang den Grün-Orangen bis zur 28. Minute. Wulfen agierte alles andere als überragend, zog aber auf 64:44 davon – den Dreier zum 64:44 erzielte mit BSV-Kapitän Jonas Kleinert ebenfalls ein ehemaliger BG-Spieler. Als der BSV, erstmals in dieser Saison in Bestbesetzung angetreten, dann auch noch Center-Routinier Michael Haucke unter den Körben einsetzte, war die Messe für die BG gelesen.
BSV-Trainer Gary Johnson war mit der Leistung seiner Schützlinge über weite Strecken sehr zufrieden: "Wir haben 60 Prozent Zweiter, 40 Prozent Dreier und 80 Prozent Freiwürfe getroffen – das musst Du erst einmal schlagen.“ Die Wölfe wirkten mannschaftlich auch geschlossener und gehen nun mit breiter Brust ins Freitag-Spiel in Hagen. Denn in Wulfen ist nicht nur auf die Routiniers Allen, Haucke, Köhler und Paskov (44 der 92 BSV-Punkte) Verlass. 48 Punkte kamen von U23-Spielern, die mit Šilić, Landwehr, Bojang, Peters, Kleinert, Strubich, van Buer und Baumgarth deutlich in der Überzahl sind. Dem 20-jährigen Manuel Bojang gelang mit 11 Punkten und 10 Korbvorlagen ein seltenes Double-Double in zwei statistischen Kategorien. Der Derbysieg könnte für den BSV eine Initialzündung sein, um dem großen Ziel PlayOff-Teilnahme schnell näher zu kommen.
BSV: Šilić (13/3, 6 Reb.), Landwehr, Strubich (9/3), Allen (18/2), Bojang (11/2, 10 Assists), Köhler (5, 8 Reb.), Kleinert (8/2), Haucke (9), N. Peters, Paskov (12, 6 Reb.), van Buer (7, 6 Reb.), Baumgarth.. BG: Galvez Rodriguez (2), Pelaj (22/5), Cica (3), Baptista (10, 9 Reb.), Morlock (4/1), Styranko, Fabek (12/2), Mfulama, Brevard (21/1), J. Peters (3), Voca. Schiedsrichter: Jochen Buschke (Bochum), Roland Wingartz (Langenfeld). Zuschauer: 412. Boxscore.
