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H1: Wulfen steht im Halbfinale!

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  Spielberichte
Foto: David Groß.
Hellwach, vor allem in der Schlußphase: Matej Šilić. Foto: David Groß.

Die Basketballer des BSV Wulfen stehen im Halbfinale um die Regionalliga-Meisterschaft. Das Wolfsrudel gewann das alles entscheidende dritte Spiel der Viertelfinal-Serie gegen Bayer Leverkusen 2 mit 68:65 (35:31). Dabei drehte der BSV vor 400 begeisterten Zuschauern in den letzten vier Minuten einen 55:60-Rückstand, in den letzten zwei Minuten einen 60:63-Rückstand. Matchwinner waren Center Michael Haucke mit zwei Körben zum 64:63, zwei Tage vor seinem 19. Geburtstag Youngster Matej Šilić mit überragender Verteidigung und US-Spielmacher Bryant Allen mit drei sicheren Freiwurftreffern. Aber auch der erst 19-jährige Felix Landwehr kam am Sonntag wie „Phoenix aus der Asche“ und hatte mit 7 Punkten großen Anteil am Halbfinal-Einzug. Im Halbfinale um den Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB trifft Wulfen nun erneut auf eine Zweitvertretung, die Reserve vom aktuellen BBL-Tabellenführer Telekom Baskets Bonn. Spiel eins der „best of three“-Serie steigt am 30. April im Bonner Telekom-Dome, Spiel zwei am Freitag, 6. Mai, um 20 Uhr in der Wulfener Gesamtschulhalle. Im zweiten Halbfinale stehen Aufstiegsfavorit BBG Herford (2:0-Sieger über Hamm) und der Deutzer TV, der am Sonntag auswärts in Ibbenbüren den zweiten Sieg holte.

Das Match in Wulfen am Sonntagabend war keines für schwache Nerven. Zwar gewann der gastgebende BSV die ersten drei Viertel jeweils mit zwei Punkten (21:19; 14:12; 16:14) und ging so mit einem 51:45-Vorsprung in die letzten zehn Minuten der Viertelfinal-Serie. Aber diese hatten es in sich. Denn dass in den ersten 30 Minuten der Partie die Wulfener fast 25 Minuten vorne lagen und die Bayer-Reserve nur gut drei Minuten führte – es spielte keine Rolle mehr. Denn plötzlich flatterten bei allen Akteuren die Nerven. Die Mannschaft von Gary Johnson brachte in sechs Minuten nur zweimal den Ball in den Leverkusener Korb: Michael Haucke zum 53:48 (31.) und Bryant Allen zum 55:50 (32.). Fortan war der Bayer-Korb vernagelt, die junge Gästetruppe legte einen 10:0-Run aufs Parkett und drehte das Match: Joel Lungelu zum 52:55, Marian Schick per Dreier mit Brett zum 55:55 (33.), Nico Funk zum 55:57 (35.) und für drei zum 55:60 (36.). Schockstarre bei den Wulfener Fans.

Wie wichtig war da der postwendende Dreier von Wulfens Duracell-Bulgaren Lyuben Paskov, der 35 Minuten auf dem Feld stand. 58:60 und es begann ein Freiwurf-Festival auf beiden Seiten – wieder mit Nervenflattern. Manuel Bojang verpasste mit einem Treffer bei zwei Freiwürfen den 60:60-Ausgleich. Michel Vollberg kurz vor seinem foulbedingten Ausscheiden trifft für Bayer zwei Freiwürfe zum 59:62 (37.). Aber als Bayer-Kapitän Daniel Merkens aus der Wulfener Auszeit kommend gleich zwei Freiwürfe versemmelt, darf Paskov für Wulfen an die Linie. Auch dem Powerforward aus Sofia glückt nur das 60:62, genau wie auf der Gegenseite Joel Lungelu nur einen von zwei trifft – 60:63. 120 Sekunden vor Spielende bringt Michael Haucke am Brett den BSV auf 62:63 heran, blockt in der Verteidigung einen Leverkusener Wurf und bringt 70 Sekunden vor Ende Wulfen wieder 64:63 in Führung. Dann kommt wie schon im Pokalfinale in Ibbenbüren der große Auftritt von Matej Šilić. 65 Sekunden vor Ende stealt der noch-18-jährige Šilić den Ball gegen Nico Funk, setzt zum Fastbreak an und wird beim Korbleger von Funk gefoult. Der Leverkusener Topscorer gestikuliert gegen den Schiedsrichter und kassiert daher noch ein technisches Foul – sein fünftes: fouled out. An der Linie erhöht Bryant Allen auf 65:63 für Wulfen – aus dem Feld traf der US-Amerikaner nur 2 von 14 Würfe, an der Freiwurflinie aber 10 von 11! Šilić macht nur seinen zweiten Freiwurf rein: 66:63. Wieder zwingt Šilić mit starker Defense Bayer zu einem Ballverlust, Auszeit Leverkusen 52 Sekunden vor Ende. Lyuben Paskov verfehlt per Dreier die Entscheidung zum 69:63, 18 Sekunden vor Ende trifft wieder Schick zum 66:65. Auszeit Wulfen.

Niemand hält es in der Gesamtschulhalle mehr auf den Sitzen. Bryant Allen nimmt mit tänzerischer Einlage durch die Bayer-Defense einige Sekunden von der Uhr, bis er 9 Sekunden vor Ende wieder an die Linie geschickt wird und wieder trifft: 68:65. Der letzte Angriff gehört Leverkusen. BSV-Trainer Gary Johnson verzichtet bewusst auf ein Foul („Ich vertraue der Defense meiner Mannschaft!“), so dass Marian Schick noch zum Dreier kommt, der die Verlängerung bedeutet hätte. Doch der Ball geht nur an den Ring, das Spiel ist aus und Wulfen steht bei den ersten Regionalliga-Playoffs der WBV-Geschichte im Halbfinale. Der Weg ins Finale und zum möglichen Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB führt nun über Recklinghausen-Bezwinger Bonn, die Telekom-Reserve hat als Tabellenzweiter der Hauptrunde den Heimvorteil. Doch das heißt gegen den BSV und seinen zehn Auswärtssiegen dieser Saison gar nichts!

BSV: Matej Šilić (11/2, 4 Reb.), Alexander Winck (4, 5 Reb.), Felix Landwehr (7/1), Nils Strubich, Bryant Allen (15/1, 5 Assists), Manuel Bojang (7, 4 Reb.), Willi Köhler (2), Jonas Kleinert (1), Michael Haucke (8, 5 Reb.), Nils Peters, Lyuben Paskov (13/2, 8 Reb.), Lukas van Buer; Benedict Baumgarth, Jannik Korte. BAYER: Daniel Merkens (4), Lennart Litera, Nico Funk (13/1, 5 Reb.), Michael Vollberg (12/3, 4 Reb.), Sören Queck, Leon Christ, Marcel Sagemüller (2, 5 Reb.), Marian Schick (15/3), Joel Lungelu (3), Nino Vrencken (6/2), Andreas Meiser, Justin Gnad (8/2, 8 Reb.). Schiedsrichter: Günter Brökelmann (Dortmund) und Nils Bergenthum (Bochum). Technischer Kommissar: Joseph Kattur (Oelde). Zuschauer: 400. Boxscore.

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