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WBV-Pokal (H): Wolfsrudel stürmt ins Finale

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  Spielberichte
Foto: David Groß.
Siegerfoto mit Fans. Foto(s): David Groß.

Der Titelverteidiger hat wieder das Finale des WBV-Pokals erreicht! Die Basketballer des BSV Wulfen stürmten in der „Ballspielhölle“ in Werne durch eine deutliche Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit zum 87:74 (35:44) gegen die LippeBaskets Werne wieder ins Finale des Pokalwettbewerbs im Westdeutschen Basketball-Verband (WBV). Vor einem Jahr gewann der BSV den Titel in zwei Finalspielen gegen den TV Ibbenbüren. Der TVI kämpft am Sonntag (16.00 Uhr) zu Hause gegen den DTV Köln um den erneuten Finaleinzug.

Für Ibbenbürens Basketballer wäre es der vierte Finaleinzug, noch sind die Nord-Münsterländer ohne WBV-Pokalsieg. Der BSV zog am Samstagabend bereits zum siebten Mal ins WBV-Pokalfinale ein, viermal konnten die Wölfe den Cup schon gewinnen: 1991 gegen den ETB SW Essen, 2004 gegen den SV Derne 49 Dortmund, 2010 gegen Citybasket Recklinghausen und eben 2022 gegen den TV Ibbenbüren. Nur 2005 und 2006 verlor der BSV zwei Pokalfinals gegen den SVD Dortmund.

Der siebte Finaleinzug der Vereinsgeschichte war aber alles andere als ein Spaziergang. Der Außenseiter und Gastgeber LippeBaskets Werne, Tabellendritter der 2. Regionalliga Westfalen, glaubte gegen den klassenhöheren BSV an seine Chance, hatte ja bereits im Viertelfinale Citybasket Recklinghausen nach Verlängerung ausgeschaltet. 9:0 und 12:3 führte Werne nach 5 Minuten, Gary Johnson nahm die erste Wulfener Auszeit. Die Aktionen des ersatzgeschwächten BSV wurden konzentrierter: Lukas van Buer versenkte einen seiner gefürchteten Hakenwürfe, Tarik Jakupovic dunkte per Alley-Hoop nach Anspiel von Bryant Allen - 12:7. Doch Werne ließ ein Kippen des Matches nicht zu, erhöhte durch seinen US-Amerikaner Anthony Hodge und den vor der Pause bärenstarken Dominic Böcker auf 22:12, Wulfens US-Import Allen verkürzte für den Titelverteidiger bis zur Pause wenigstens auf 22:15.

Im zweiten Viertel verteidigte das von Wernes Coach Christoph Henke gut eingestellte Team seine Führung souverän, baute angeführt vom starken Forward Janne Bromisch -8 seiner 15 Punkte im zweiten Viertel- die Führung sogar noch auf 44:35 auf. Die Stimmung der kostümierten Fans auf Wulfener Seite war etwas gedrückt, Wernes Fans waren schon in Feierlaune und träumten vom Finaleinzug. Überhaupt war das Pokal-Halbfinale vor 563 Zuschauern in der ausverkauften Halle ein echtes Basketballfest.

Sportlich setzte nach dem Seitenwechsel das Wolfsrudel die Akzente. Das Aufholen des Rückstandes gelang schneller als gedacht. Innerhalb von drei Minuten zauberten Nils Peters und Tarik Jakupovic am Brett sowie Jonas Kleinert aus der Distanz ein 9:0 aufs Parkett der Ballspielhalle, Henke nahm seine erste Auszeit. Doch Wulfen war nicht mehr zu stoppen, der nicht zu stoppende Jakupovic besorgte im Alleingang die erste BSV-Führung des Abends zum 48:44. Werne glich noch einmal aus, doch dann machte der Titelverteidiger ernst - auch wenn Gabriel Jung und Felix Landwehr sechs von sieben Freiwürfen vergaben. Aber der Dreier von Bryant Allen zum 60:53 und Lukas van Buers Korb zum 62:55 waren Balsam auf der Wulfener Fanseele.

Wernes Trainer Christoph Henke sprach nach dem Match mit Respekt von der taktischen Meisterleistung des BSV: „Wir hatten damit gerechnet, dass Wulfen uns von außen attackiert. Aber genau das Gegenteil passierte, nach der Pause scorte Wulfen fast nur noch am Brett.“ Henke hatte in der Saison 2008/2009 selbst das BSV-Trikot getragen, hatte keine Antworten auf die Wulfener Durchschlagskraft von Tarik Jakupovic (25 Punkte für den BSV, Topscorer des Abends), Nils Peters und Lukas van Buer. Und das, obwohl das Rudel auf seine 2,11-m-Center Michael Haucke (krank) und Malick Kordel (Urlaub) verzichten musste. Da auch noch René Penders und Simon Dyczmons krank sowie Nils Strubich (Kurzurlaub) fehlten, waren aus der zweiten Mannschaft Jannik Korte und Max Strauß in den Kader der Münsterland Baskets gerutscht. Korte erzielte dann sogar den 87:74-Endstand.

Doch bis es so weit war, musste Gary Johnson noch die von seinem Gegenüber erwartete „Waffe Distanztreffer“ auspacken. Denn der 13:0-Start ins dritte Viertel durch Körbe am Brett wurde zum Start ins vierte Viertel aus der Distanz kopiert: Jonas Kleinert mit zwei Dreiern und Felix Landwehr mit einem Dreier aus dem Eck sorgten für einen 9:0-Run zum 71:55 - und Christoph Henke musste wieder eine Auszeit nehmen. Doch der Titelverteidiger verteidigte den Vorsprung souverän, der Finaleinzug geriet gegen aufopferungsvoll kämpfende LippeBaskets nicht mehr in Gefahr.

Wulfen hat nun seit über drei Jahren kein Pokalspiel mehr verloren. Das Finale 2023 wird vor Ostern wieder in Hin- und Rückspiel ausgetragen (27.-31. März 2023). Dann sollte der BSV eine bessere Freiwurfquote abliefern: Von 25 Freiwürfen versenkte Wulfen nur 12 (48 Prozent). In der Regionalliga West gehört Wulfen zu den besten Teams an der Freiwurflinie, im Pokalfinale könnte das helfen.

Dennoch kann das Johnson-Team auch viel Selbstbewusstsein für die Liga mit aus dem Pokalhalbfinale ziehen. Obwohl die obligatorischen Topscorer Bryant Allen und Gabriel Jung bei 13 bzw. sogar 0 Punkten blieben, glückten den Münsterland Baskets 87 Punkte - und das ohne drei Stammspieler. Am kommenden Samstag gastiert der SV Haspe in der Gesamtschulhalle zum direkten Duell um Platz 5 der Regionalliga West. Inklusive Pokal steht der BSV bei sechs Siegen in Serie, ein siebter gegen Haspe wäre im Kampf um die PlayOffs perfekt.

BSV: Jung, Landwehr (8/1), Strauß, Allen (13/3), Ludwig, Korte (2), Kleinert (14/4), Peters (14), Jakupovic (25), van Buer (6), Jaffke, Oshodin (5/1). Werne: Most, Widey (6), Funk (14/3), Hodge (17/3), Möller, Barkowski (3), Bredt (8), Böcker (11) und Bromisch (15/1). Schiedsrichter: Andreas Schreiner (Korschenbroich) und Nadeesh Kattur (Oelde). Zuschauer: 563 (ausverkauft).

Pressespiegel.

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