MüBas BSV
"

H1: Befreiungsschlag in Leverkusen

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  News

Am Vorabend des 2. Advent haben die Regionalliga-Basketballer des BSV Wulfen den Bock umgestoßen: Nach zuletzt sieben Liga-Niederlagen in Serie schafften die Münsterland Baskets ausgerechnet in der Halle des Deutschen Rekordmeisters den Befreiungsschlag. Knapp aber verdient setzte sich das Team von Gary Johnson mit 92:89 (48:40) beim bis Samstag punktgleichen TSV BAYER 04 Leverkusen 2 durch. In der Ostermann-Arena glückte den Wulfener Korbjägern der zweite Auswärtssieg der Saison, der im Kampf um den Klassenerhalt die Nerven beruhigt. Gegenüber Leverkusen und dem Tabellenletzten Telekom Bonn 2 hat der BSV nun einen Sieg Vorsprung und den direkten Vergleich mit BAYER 2:0 gewonnen.   

Drohten unter der Woche noch fünf BSV-Leistungsträger in Leverkusen auszufallen, kamen schon vor dem Tippoff wichtige Nachrichten: Polizist Nils Peters konnte seine Schicht tauschen und mitspielen. Ebenso entschied sich Lukas van Buer fürs Team und trat seinen Familien-Kurzurlaub erst nach dem Match an. Zwei aus Wulfener Sicht ganz wichtige Personalien: van Buer half nach Kräften mit, gegen den Leverkusener 2,20 Meter-Riesen Jonas Gottschalk zu verteidigen. Daher war der 2,04 Meter-Center aus Haltern am See auch in die Startformation beordert worden. Nils Peters kam von der Bank und war am Samstag ein ganz wichtiger Faktor in der Offensive. Der 23-Jährige traf sieben seiner acht Würfe aus dem Feld, vier seiner fünf Freiwürfe und steuerte am Ende starke 18 Zähler zum BSV-Sieg bei. Zudem biss Alexander Winck auf die Zähne und kehrte nach fast zweiwöchiger Verletzungspause ins Team zurück. Für den Spielaufbau war das wichtig, da Gabriel Jung immer noch gesperrt nur auf der Tribüne saß. Zudem fällt Powerforward Leon Oshodin mit einem Bänderriss noch bis Ende Januar aus. Beim BSV-Orthopäden Dr. Marco Landwehr ist Oshodin aber in guten Händen.

Zehn Spiele sind in der Regionalliga West noch zu spielen, auch Platz acht und die Teilnahme an den PlayOffs zum Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB sind noch erreichbar. Dazu müsste Wulfen am kommenden Samstag (16. Dezember 2023, 20.00 Uhr) aber sein Heimspiel gegen den DTV Basketball Köln gewinnen.

Ein Start ins Spiel wie in Leverkusen wäre da perfekt: Der BSV setzte sich nach ausgeglichenem Beginn schnell ab, zog in den letzten drei Minuten des ersten Viertels auf 29:18 davon. Was zu diesem Zeitpunkt niemand ahnte: Es sollte das letzte Viertel bleiben, in dem das Johnson-Team mehr Punkte als die Gastgeber erzielte. Und dennoch reichte das zum Sieg. In der ersten Halbzeit, in der die Wulfener nahezu immer in Führung lagen, fielen fast 47 Prozent der Dreier und über 60 Prozent aller Würfe aus dem Feld – Quoten, die der BSV seit Wochen nicht mehr erreicht hatte.

Nach 30 Minuten war der BSV-Vorsprung beim 68:64 auf vier Punkte geschmolzen, doch mit vereinten Kräften stemmte sich das Wolfsrudel gegen die Leverkusener Bemühungen, das Match zu drehen. Aber zwei Minuten vor Ende glückte das dann doch – per Dreier übernahm Leverkusen mit 88:85 die Führung. Es folgte eine dramatische Crunchtime: Alexander Winck, da schon mit vier Fouls belastet, behielt an der Freiwurflinie die Nerven und verkürzte auf 87:88, einen Angriff später setzte sich Tarik Jakupovic unter dem BAYER-Korb kraftvoll durch und holte mit dem 89:88 die Führung zurück. Nur für 30 Sekunden hatte der BSV dem Tabellenletzten das Gefühl des Vorneliegens gegönnt.

Dann aber kassierte Winck in der Defense sein fünftes Foul gegen Leverkusens ProA-erfahrenen Michael Kuczmann. Doch der BAYER-Topscorer zeigte Nerven, vergab einen Freiwurf und konnte nur den 89:89-Ausgleich herstellen. 50 Sekunden waren da noch auf der Uhr und der BSV hatte den Ball. Über den dynamischen Powerforward Jakupovic nutzt Wulfen seine Chance: 33,4 Sekunden vor Ende stellte „Wulfens Lebensversicherung“ das Resultat auf 91:89 für den BSV. Der Leverkusener Trainer Gabriel Strack wollte bei der Korbaktion (möglicherweise zu Recht) ein Offensivfoul gesehen haben, ging die Schiedsrichter Pakmor und Pelzer vehement an – zu stürmisch. Strack kassierte sein zweites technisches Foul und musste die Halle verlassen. Den fälligen Freiwurf für das technische Foul versenkte Wulfens Topscorer und Duracel-Spielmacher Manuel Bojang zum 92:89.

Ohne Coach musste das BAYER-Team nun die letzten 30 Sekunden nutzen, um wenigstens die Verlängerung zu erzwingen. BSV-Trainer Gary Johnson, der an der Linie vom sportlichen Leiter Romeo Bakoa unterstützt wurde, weil Co-Trainer Robin Pflüger auf der Hochzeit seiner Schwester in Gießen weilte, entschied sich gegen das Foulen und schickte BAYER nicht an die Freiwurflinie. Tatsächlich verteidigte Wulfen gut, Michael Kuczmann gelang nur noch ein bedrängter Distanzwurf, der nur den Ring traf. Der Rebound landete bei Leevi Erkkilä und der Wulfener Jubel brandete beim Ertönen der Schlusssirene auf. Nur eine Handvoll BSV-Fans hatte ihr Team in der großen Ostermann-Arena unterstüten können – aber genau diese Anfeuerung machte am Samstag den Sieg aus. Daher schickte ein erleichterter BSV-Trainer Gary Johnson den Dank für den Erfolg an WulfenXtream: „So was wie wir hat keiner in der Liga. Egal wie es steht – unser Team wird bedingungslos unterstützt. Ich bin glücklich, dass wir unseren Fans und uns heute diesen Sieg schenken konnten.“

Bereits am Dienstagabend sind die Münsterland Baskets wieder gefordert: Im Achtelfinale des WBV-Pokals muss der BSV zum Ligarivalen Telekom Baskets Bonn 2 in den Bonner Telekom-Dome (12. Dezember 2023, 20:30 Uhr, Ausbildungszentrum des Telekom-Dome). Doch Priorität hat beim BSV die Liga – und da kommt Samstag der Deutzer TV aus Köln zum Wulfener Markt.

BAYER: Lennart Litera (20/4), Viktor Frankl-Maus (4, 6 Assists), Emre Özel (6/1), Thomas Fankhauser (2), Sören Queck (6/2), Yannick Kneesch (6), Leon Christ, David Koch, Jonas Gottschalk (7, 6 Reb.), David Trierscheidt (15/2), Michael Kuczmann (23/2, 6 Reb, 6 Assists), Niels Dübener. BSV: Simon Dyczmons (3/1), Alexander Winck (6), Felix Ludwig, Leevi Erkkilä (10/2), Nils Strubich (9/3, 5 Assists), Manuel Bojang (21/2, 5 Assists), Laurits Wilke (6, 6 Reb.), Nils Peters (18, 5 Reb.), Tarik Jakupovic (17, 7 Reb.), Lukas van Buer (2), Piet Jaffke. Schiedsrichter: Horst Pelzer (Ennepetal), Benjamin Pakmor (Düsseldorf). Zuschauer: 100. Boxscore.

Aufzeichnung YouTube.

Wählen Sie aus folgenden Kategorien aus