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H1: BSV geht hoch erhobenen Hauptes aus der Saison

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  Spielberichte

Es hat nicht sollen sein: Die Regionalliga-Basketballer des BSV Wulfen sind im Viertelfinale aus den PlayOffs um den Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB ausgeschieden. Der Vizemeister der Vorsaison unterlag auch in Spiel zwei der „best of three“-Serie dem starken Aufsteiger UBC Münster 2. Die ProA-Reserve aus der Universitätsstadt steht nach dem umkämpften 87:79 (41:40)-Heimsieg über den BSV Wulfen im Halbfinale der Regionalliga-Meisterschaft, Gegner ist der Ligafavorit ETB SW Essen mit seinen ETB Miners (2:0 über die Telekom Baskets Bonn 2). Der BSV schaffte es nicht, sich ein drittes Spiel um den Halbfinal-Einzug zu erkämpfen, am Sonntag bleiben um 18.00 Uhr die Lichter in der Gesamtschulhalle Wulfen dunkel.

Verdient hätte sich dieses Entscheidungsspiel das Team von Trainer Gary Johnson und seinem Co Romeo Bakoa auf jeden Fall. Über 33 Minuten lang lag das Wolfsrudel in der Ballsporthalle des Münsteraner Pascal-Gymnasiums in Führung. Die besten Fans der Liga, der BSV-Fanclub Wulfen Xtream, machte das Auswärtsspiel für die Rot-Weißen akustisch zu einem Heimspiel. Das motivierte das BSV-Team, das allerdings auf seinen erkrankten Führungsspieler Jonas Kleinert und – seit Februar schon – auch auf Center-Routinier Michael Haucke verzichten musste. Ohne zwei Leistungsträger war das eine enorme Schwächung, aber der BSV machte das Beste daraus: Schnell ging Wulfen mit einer 8:0-Serie mit 8:2 in Führung, der einzige BSV-Dreier in Halbzeit eins durch US-Linkshänder Bryant Allen bedeutete das 20:13 nach 7 Minuten. Vor sechs Tagen hatte Wulfen im gesamten ersten Viertel nur zehn Punkte erzielt und 10:24 im Hintertreffen gelegen. Diesmal führte der BSV durch den dritten Jakupovic-Korb mit 25:20.

16 Sekunden führte Münster im ersten Viertel, weitere 19 Sekunden kamen im zweiten Viertel hinzu. Doch das waren genau die letzten 19 Sekunden, in denen ein Dreier von Mats Niggemann die erste UBC-Führung seit dem 2:0 von Paul Viefhues bedeutete. 35 Sekunden lag Münster vorne, 18:30 Minuten der besser als am Samstag verteidigende BSV. Im zweiten Viertel dominierte Wulfen dann das Match – Topscorer Bryant Allen versenkte drei weitere Dreier, sein vierter des Spiels brachte das 60:53, dem Nils Peters das 62:53 folgen ließ – Auszeit UBC nach 28 gespielten Minuten. Nils Peters hatte seine Schicht am Freitagabend früher beenden können und war 30 Minuten vor Anpfiff in Münster eingetroffen – zum Glück. Den Ausfall des frischgebackenen „Spieler des Jahres“ hätte Wulfen nicht auch noch verkraften können. Die Auszeit von UBC-Coach Christoph Schneider beflügelte offensichtlich Ex-Bundesliga-Spieler Leo Padberg, der erst das 55:62 markierte und dann aus neun Metern einen Dreier zum 58:62 erzielte. Wulfen hatte sich die Führung zurückgeholt, aber sie war vor dem letzten Viertel auf 63:59 geschmolzen. Immer noch hatte Münster nur 35 Sekunden in Führung gelegen, das Johnson-Team 28:30 Minuten.

Daran sollte sich in einem nun offenen Schlagabtausch auch lange nichts ändern. Immer wieder verkürzte der Gastgeber, immer wieder konterte Wulfen. Nils Peters versenkte einen Dreier zum 68:63 (32.), Bryant Allen traf seinen fünften Dreier zum 71:65 (34.). Allen agierte überragend, versenkte 12 von 18 Würfen insgesamt, 5 von 7 Dreiern. Drei Minuten vor Schluss behielt Nils Peters an der Linie die Nerven und versenkte zum 76:73 für den BSV. Der 35-jährige Routinier Alex Goolsby glich mit einem Bonuswurf nach getroffenem Korbleger zum 76:76 – zum ersten Mal in Halbzeit zwei. Und dann entschied in den letzten zwei Spielminuten ein 17-Jähriger das Viertelfinale zugunsten des UBC: NBBL-Spieler Oskar Humbert, der bis dahin noch gar keinen Korb erzielt hatte, obwohl er sechsmal auf den Korb geworfen hatte, traf plötzlich zwei Dreier aus der Ecke zum 79:76 und 82:76 für die Gastgeber. Dass dem zweiten, spielentscheidenden Dreier ein klares Münsteraner Offensivfoul vorausgegangen war, wurde leider ignoriert – Wulfen hatte sich in der Verteidigung auf Jan und Andrej König konzentriert, die Freiräume nutzte Humpert. Als Leon Oshodin sein gutes Spiel mit dem 79:82 aus Wulfener Sicht belohnte, keimte noch einmal kurz Wulfener Hoffnung auf, die wieder Oskar Humpert mit seinem dritten Korb nach Offensivrebound im Keim erstickte. 25 Sekunden vor Ende war die Partie gelaufen, zumal Wulfener Verzweifelungswürfe nicht fielen. Münsters Spielmacher Lorenz Neuhaus, der diesmal nicht so star auftrumpfte wie in Spiel eins, machte an der Linie den Deckel drauf. Münster gewann mit acht Punkten Differenz ein Match, in dem der UBC keine fünf Minuten geführt hatte, der BSV Wulfen 33:32 Minuten. Brutal hart für das Wolfsrudel. Außer Bryant Allen und Nils Peters war die Dreierquote von 1/19 zu schlecht, um ein Spiel drei gegen Münster zu erzwingen. Am Brett überzeugte Tarik Jakupovic trotz muslimischem Zuckerfest mit einem Double-Double bei Punkten und Rebounds, Nils Peters mit ebenfalls zweistelliger Ausbeute und Leon Oshodin mit starker Defense.

Hoch erhobenen Hauptes verabschiedete sich der Tabellenvierte aus einer guten Regionalliga-Saison, die mit Vize-Pokalsieg und erneutem Erreichen der PlayOffs voll im Soll war. Der BSV war im Vergleich zur Vorsaison am Ende ohne Michael Haucke und Lyuben Paskov deutlich jünger besetzt. Die Ausbildung junger Talente aus der Region bleibt das erklärte Ziel bei den Münsterland Baskets im Norden Dorstens. Die Möglichkeit zum Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB ergibt sich nach dem Ausscheiden im Viertelfinale der PlayOffs in diesem Jahr nicht. Nun beginnen die Verantwortlichen damit, Weichen für die Zukunft zu stellen und die Strukturen im Verein kontinuierlich zu verbessern. Der designierte neue 1. Vorsitzende Carsten Duwenbeck bedankte sich für die großartige Unterstützung der Fans in der nun beendeten Saison und dankte ebenso den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern hinter den Kulissen.

BSV: Simon Dyczmons, Gabriel Jung (5, 8 Reb.), Felix Landwehr (5, 7 Reb.), Felix Ludwig, Bryant Allen (33/5, 6 Reb.), Nils Strubich (4/1), Malick Kordel (0, 2 Blocks), Nils Peters (11/1), Tarik Jakupovic (12, 10 Reb.), Lukas van Buer, Piet Jaffke, Leon Oshodin (9, 6 Reb.); Michael Haucke, Jannik Korte und Max Strauß. UBC: Lorenz Neuhaus (14/1, 6 Assists), Jan König (9/3), Andrej König (17/3), Paul Viefhues (2), Oskar Humpert (8/2), Alex Goolsby (12, 6 Reb.), Leo Padberg (8/2), Phil Schmidt (2), Lukas Ehrich (6), Mats Niggemann (3/1), Carl Zuther (3/1), Guido Narendorf (3/1). Schiedsrichter: Nadeesh Kattur (Oelde) und Günter Brökelmann (Dortmund). Technischer Kommissar: Heinz Kütenbrink (Selm). Zuschauer: 200 (ausverkauft). Boxscore.

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