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H1: BSV Wulfen stürmt auf Platz 5

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  Spielberichte
Foto: Jörg Mäß (Bonn).
Hielt seinen Bereich besonders im Schlußviertel sauber: BSV-Center Michael Haucke (links). Foto: Jörg Mäß (Bonn).

Die Korbjäger des BSV Wulfen haben mit ihrem siebten Auswärtssieg der Saison den fünften Tabellenplatz der 1. Basketball-Regionalliga West erobert. Das 104:98 (49:50) bei der Bundesliga-Reserve der Telekom Baskets Bonn entstand in einem hochklassigen Spiel, das eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte. Aber am Ende war das Momentum auf Wulfener Seite - und hatte auch einen Namen: Michael Haucke. Der 2,10-m-Center im roten BSV-Trikot erzielte in der Crunchtime die Körbe zum 99:98 und 103:98, blockte zudem in der Verteidigung zwei Wurfversuche von Erik Neusel und Noah Völzgen. Damit war der erste dreistellige Saisonsieg des BSV eingetütet.

Auf Platz fünf hat der BSV nun ebenso zehn Siege wie Bonn und Verfolger Citybasket   Recklinghausen, das auswärts in Haspe gewann, der BSV hat aber eine Niederlage weniger auf dem Konto. Bereits am kommenden Samstag kann der BSV im Heimspiel gegen die TuS 59 HammStars seinen Weg Richtung Regionalliga-Playoffs fortsetzen. Hamm unterlag in eigener Halle denkbar knapp mit 71:72 gegen die Hertener Löwen. Schützenhilfe für den BSV leistete auch der Tabellendritte Deutzer TV mit dem 78:70-Heimsieg über die ETB Miners aus Essen. Das Topspiel Herford-Ibbenbüren und das Kellerduell Grevenbroich-Dorsten fielen wegen Corona aus, die Regionalliga-Tabelle hat ein schiefes Bild.

In Bonn standen die Vorzeichen für den BSV nicht gut. Willi Köhler (krank) musste ebenso passen wie Matej Šilić (verletzt). Neun Spieler hatte das Trainerduo Gary Johnson / Romeo Bakoa zur Verfügung, der junge Felix Landwehr rückte wie schon beim Auswärtssieg in Herford in die Startformation. Und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit offenem Visier: jedes Team scorte in jedem Viertel immer über 20 Punkte, absoluter Seltenheitswert. Nach dem ersten Viertel (26:25) und dem zweiten (50:49) lagen die Gastgeber hauchdünn vorne. Bestnoten verdiente sich im zweiten Viertel Center Lukas van Buer: 10 Spielminuten nutzte er zu 10 Punkten. Beim 72:76 nach 30 Minuten hatten Bryant Allen, Lyuben Paskov & Co. das Spiel gedreht. Doch es sollte noch ein hochdramatisches Schlussviertel folgen.

In der 32. Minute sprach alles für Wulfen, denn Lyuben Paskov hängte dem Bonner Topcenter Shaq Rombley, US-Amerikaner mit holländischem Pass, das fünfte Foul an. Rombley hatte bis dahin starke 23 Punkte markiert und war einziger echter Big Man der Gastgeber. Paskov erhöhte an der Linie auf 83:77. Und am Brett hatte der BSV nun freie Bahn. Eigentlich.

Doch Bonn bewies unglaubliche Moral. Auch die Wulfener 87:82-Führung durch den dritten Dreier des wieder einmal überragenden US-Spielmacher Bryant Allen in der 34. Minute schockte Bonn nicht. Die Telekom-Waffe Matt Frierson, der vom BSV-Team im Wechsel sehr gut verteidigt wurde, machte nun alles richtig. Mit drei Körben, davon zwei Dreier, sorgte Frierson im Alleingang für die 90:89-Führung der Gastgeber. Und als David Falkenstein aus der Distanz auch noch auf 93:89 erhöhte, musste Gary Johnson seine insgesamt vierte Auszeit nehmen. Wulfen drohte, alle Vorteile aus den Händen zu geben. Denn den Rebound dominierte nun der BSV, am Ende 42:25.

Youngster Felix Landwehr holte von der Freiwurflinie zum 93:93 das Unentschieden zurück, traf dann mit dem Fuß auf der Dreierlinie zum 95:93, dem Big Mike Michael Haucke von der Linie das 97:93 folgen ließ. Knapp drei Minuten vor dem Ende war damit aber nichts entschieden. Denn 105 Sekunden vor Ende des Spiels verhängten die Unparteiischen gegen den wie ein Rohrspatz schimpfenden BSV-Trainer Gary Johnson das zweite technische Foul - er musste die Halle verlassen. Assistent Romeo Bakoa übernahm und musste mitansehen, wie Bonn an der Freiwurflinie das Ergebnis zum 11. Mal am Abend drehte - 98:97 durch den älteren der Falkenstein-Brüder.

Den 12. und letzten Führungswechsel erledigte Michael Haucke mit seinen Größenvorteilen am Brett zum 99:98 76 Sekunden vor Ende. Bryant Allen mit einem Ballgewinn und dem 101:98 zwang Bonn 58 Sekunden vor Ende zur letzten Auszeit. Und dann kam die Haucke-Show im Telekom-Dome: Hinten ein Monsterblock gegen den starken Ex-Wulfener Erik Neusel und vorne der Korbleger zum 103:98. Kapitän Jonas Kleinert reboundete 8 Sekunden vor Schluss noch einmal vor dem eigenen Korb, Manuel Bojang machte an der Linie mit einem Treffer den Deckel drauf. Doch die letzte Aktion gehörte wieder Michael Haucke, der es für Noah Völzgen beim Korbleger dunkel werden ließ. Unter dem Jubel des BSV-Fanclubs Wulfen Xtream räumte Big Mike per Block ab und die Feierlichkeiten in rot und weiß begannen.

Für den BSV geht es ab nächstem Samstag im 3,5-Tage-Takt weiter. Nach dem Heimspiel gegen Hamm (19.2., 20 Uhr, Gesamtschulhalle Wulfen) steht das Nachholspiel gegen Grevenbroich auf dem Plan (22.2., 20:15 Uhr, Gesamtschulhalle Wulfen). Das Halbfinale im WBV-Pokal ist auf den 26.2., 18:30 Uhr, in Werne terminiert. Es folgt das Nachholspiel zu Hause gegen Haspe (2.3., 20:15 Uhr) und das Heimspiel gegen Herten (5.3., 20 Uhr, Gesamtschulhalle). Bei noch acht ausstehenden Regionalliga-Spielen hat das Wolfsrudel noch sechsmal Heimrecht. Und will sich den Traum von der Teilnahme an den ersten Regionalliga-Playoffs erfüllen.

BSV: Felix Landwehr (7/1), Nils Strubich (9/3), Bryant Allen (26/3, 5 Assists), Manuel Bojang (8/2, 6 Reb.), Jonas Kleinert (6/2), Michael Haucke (21, 4 Blocks), Nils Peters, Lyuben Paskov (15/2, 12 Reb., 6 Assists), Lukas van Buer (12). Bonn: Jonas Falkenstein (7/1), Erik Neusel (17/1, 8 Reb.), David Falkenstein (8/1), Matt Frierson (27/7), Pascal Gediga, Leander Götz, Shaq Rombley (23/2, 8 Reb.), Noah Völzgen (12), Janne Müller. Schiedsrichter: Tobias Peirick (Münster), Hiner Akrawe (Köln), Zuschauer: 100.

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