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H1: In Wulfen beginnt der Abstiegskampf

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  News
Foto: David Groß.

Die Basketballer des BSV Wulfen beendeten am Freitagabend die Hinrunde in der Regionalliga West mit der 6. Niederlage in Serie. Nach dem 70:93 (29:40) beim Tabellendritten BBA Hagen stecken die Münsterland Baskets im Tabellenkeller fest und erwarten am kommenden Samstag (2. Dezember 2023, 20.00 Uhr, Gesamtschulhalle Wulfen) keinen geringeren als den aktuellen Tabellenführer ETB SW Essen zum Rückrunden-Auftakt.

In Hagen hatte sich der BSV viel vorgenommen, konnte er doch in Bestbesetzung antreten. Doch es sollte komplett anders kommen. Nach 40 Minuten stand nicht nur die deutliche Niederlage auf dem Bogen, zudem droht der Ausfall mehrerer Leistungsträger. Topscorer Gabriel Jung wurde in der 28. Minute mit einem disqualifizierenden Foul aus der Halle geworfen, ihm droht nun schlimmstenfalls eine Spielsperre – auch wenn die Begleitumstände diskussionswürdig waren. Alexander Winck verletzte sich schon im ersten Viertel und konnte nicht mehr eingreifen. Tarik Jakupovic schied mit Foulhöchstzahl aus, Felix Ludwig musste nach einem Schlag gegen den Kopf mit einer stark blutenden Platzwunde ins Krankenhaus. Im Vierteltakt verlor BSV-Trainer Gary Johnson am Freitagabend Spieler – und mit jedem Ausscheiden sein Team auch den notwendigen Mut und die für die Trendwende so dringlich benötigte Sicherheit.

Das verkorkste erste Viertel (24:11 für Hagen) korrigierte der BSV – angeführt vom engagierten Gabriel Jung – im zweiten Viertel mit einem 10:0-Run von 11:26 zum 21:26 (14.). Die zu Hause noch ungeschlagenen Gastgeber konterten zum 39:25, gingen mit einer 11-Punkte-Führung (40:29) in die Kabine. Dass die Unparteiischen Wulfens Center Tarik Jakupovic 1 Sekunde vor der Pausensirene noch das dritte persönliche Foul anhingen, war mehr als unglücklich.

Mutig kam das Wolfsrudel aus der Kabine, per Dreier verkürzte der starke Nils Peters auf 37:43, vergab einen Angriff später das 40:43. Stattdessen führte der überragende US-Amerikaner Shawn Scott II. – am Ende erneut mit Triple-Double bei Punkten, Rebounds und Assists – die BBA wieder auf 53:41 nach vorne. Und es folgenden zwei Schlüsselszenen des Spiels. Die Schiedsrichterin hob beim Zug zum Korb von Tarik Jakupovic die Faust und zeigte ein Hagener Defensivfoul an. Dann aber revidierte sie ihre Entscheidung, entschied stattdessen auf Offensivfoul von Jakupovic. Der war fassungslos, musste aber mit dem 4. persönlichen Foul auf die Bank.

Dennoch stemmte sich der BSV gegen den Rückstand, Leevi Erkkilä traf zwei Dreier zum 49:53, die Wölfe hatten sich bis auf vier Punkte an die Hagener herangebissen. Der junge Liam Pauli konterte mit fünf Punkten für Hagen, Scott erhöhte auf 60:49. Und in der nächsten Szene wurde das Match entschieden. Diesmal zog ein Hagener zum BSV-Korb, beging ein klares Offensivfoul – das aber nicht geahndet wurde. Der am Boden liegende BSV-Topscorer Gabriel Jung schlug erregt gegen den Ball, das orangene Leder traf unglücklich und unbeabsichtigt Schiedsrichter Andreas Schreiner, der nun beide Fäuste nach oben riss – disqualifizierendes Foul gegen Jung. Der Spielmacher musste die Halle verlassen, nachdem er erfolglos versucht hatte, die Abläufe mit Schreiner gütlich zu klären. Aber es blieb bei der Disqualifikation, obwohl Gabriel Jung keine Tätlichkeit begangen hatte. Die Hagener nutzten den BSV-Schock zum 67:51 nach 30 Minuten und brachten den Heimsieg locker ins Ziel.

Beim BSV herrschte nur noch Frust. 90 Sekunden vor Ende wurde Nachwuchsmann Felix Ludwig beim Defensivrebound mit voller Wucht am Kopf getroffen. Blutüberströmt sank er aufs Feld und musste es verlassen. Ludwigs Platzwunde musste mit drei Stichen in einem Hagener Krankenhaus genäht werden. Die Wunden im Nervenkostüm des BSV werden wahrscheinlich nicht so schnell heilen. Hoffnungsschimmer waren das starke Comeback von Nils Peters, die Dreierquote in der 2. Halbzeit, die endlich wieder über 30 Prozent lag, und das mit 44:34 gewonnene Reboundverhältnis. Aber über 40 Minuten leistete sich der BSV wieder viel zu viele einfache Ballverluste, die die Hagener immer wieder zu Nackenschlägen nutzten.

Bis Weihnachten spielen die Münsterland Baskets noch gegen Spitzenreiter Essen, beim direkten Konkurrenten Bayer Leverkusen 2 und zu Hause gegen den amtierenden WBV-Pokalsieger aus Deutz. Es müssen dringend Siege her, soll nicht ab Januar das Abstiegsgespenst über dem Norden Dorstens kreisen.

BBA: Jaro Abrams (18), Finn-Luca Philipp (3/1), Luis Ohrmann, Liam Pauli (10/1), Fiete Springer, Shawn Scott II. (32/2, 13 Reb., 10 Assists), Juri Glavovic (4), Ben Jürgens (2), Lasse Dresel (3/1), Michael Agyapong (5), Quincy Tijon Affo (8/1), Alexander Kortenbreer (8). BSV: Simon Dyczmons (6/2), Alexander Winck (4), Felix Ludwig (3/1), Leevi Erkkilä (9/3), Nils Strubich, Manuel Bojang, Gabriel Jung (18/2), Laurits Wilke, Nils Peters (12/1, 12 Reb.), Tarik Jakupovic (9, 8 Reb.), Lukas van Buer (6), Leon Oshodin (3/1). Schiedsrichter: Andreas Schreiner (Korschenbroich), Luisa Schumacher (Düsseldorf). Zuschauer: 350. Boxscore.

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