Dem BSV Wulfen ist eine ganz frühe und wichtige Personalentscheidung gelungen: Center Michael Haucke bleibt ein weiteres Jahr bei den Münsterland Baskets im Norden Dorstens. Der 34-jährige gab nur wenige Tage nach vorzeitigem Abbruch der Saison in der Regionalliga West seine Zusage, eine weitere Saison Mitglied des Wolfsrudels zu bleiben. Öffentlich machte der BSV diese Personalentscheidung am Dienstagabend beim langjährigen Premiumsponsor Humbert. Hans und Jost Humbert, selbst viele Jahre aktive Basketballer beim BSV, nutzten die Präsentation der Vertragsverlängerung, um Haucke ihren Betrieb auf dem im Wulfener Gewerbegebiet Im Köhl gelegenen Firmengeländer vorzustellen. Im Juni wird der 2,10-m-Riese Michael Haucke 35 Jahre alt – seine Größe und Routine soll dem jungen Team von Trainer Gary Johnson helfen, eine gute Rolle in der höchsten Basketball-Liga Nordrhein-Westfalens zu spielen.
Die Verpflichtung des langjährigen Profibasketballers hatte im vergangenen Sommer für Aufsehen in Wulfen gesorgt. Teammanager Philipp Lensing und Trainer Gary Johnson, der Haucke schon bei den VfL AstroStars Bochum trainiert hatte, hatten Michael Haucke vom ProA-Ligisten FC Schalke 04 zum BSV Wulfen locken können. Und mit seiner Präsenz unter den Körben war „Big Mike“ Haucke ein Garant für den vorzeitigen Klassenerhalt der Wulfener Korbjäger. Wenn Michael Haucke nicht in fünf Spielen verletzungs- und krankheitsbedingt ausgefallen wäre, hätten die Wölfe vielleicht sogar einen einstelligen Tabellenplatz erreichen können. Aber das ist reine Hypothese.
Fakten lieferte der gebürtige Thüringer, der in Bochum wohnt und in Gelsenkirchen arbeitet, unter den Körben auf dem Basketballfeld. Mit 245 Punkten in 20 Spielen (12,3 Punkte pro Spiel) war der Rechtshänder hinter Bryant Allen und Hendrik Bellscheidt drittbester BSV-Werfer. Wichtiger noch waren seine Rebounds, von denen er in 20 Spielen nicht weniger als 177 einsammelte. Ligaweit war das der 7. Platz, Michael Haucke war dabei der beste deutsche Rebounder der Regionalliga West. Vor diesem Hintergrund hatte der BSV schon frühzeitig versucht, den Center ein weiteres Jahr zu binden. „Ich sehe eigentlich keinen Grund, zu einem anderen Verein zu wechseln. Es gefällt mir sehr gut beim BSV“, gab der 34-Jährige schon eindeutige Signale Richtung sportlicher Leitung. Aufgrund der aktuell geschlossenen Hallen und des bestehenden Kontaktverbotes gab es einen „digitalen Handschlag“ zwischen dem Center und dem BSV-Vorsitzenden Christoph Winck. „In Wulfen reicht schon immer ein Handschlag, jetzt eben digital“, schmunzelte der BSV-Präsident nach erfolgter Einigung.
Im Schnitt 26:16 min stand Michael Haucke für den BSV in der vergangenen Saison auf dem Feld. Sein Backup hat bereits verlängert: Lukas van Buer (22). Haucke versenkt 50 Prozent seiner Würfe, in der Verteidigung geht er in keinem Match ohne geblockten Wurf vom Feld. „Mike gibt unserem Team Stabilität, er ist unter dem Korb ein ruhender Pol“, erklärt Teammanager Philipp Lensing, einst selbst „Big Man“ unter den BSV-Körben. Trainer Gary Johnson vertraut Michael Haucke blind, auch wenn der im Herbst seiner Karriere nicht mehr die Trainingsintensität eines 20-Jährigen an den Tag legen kann. Haucke ist voll berufstätig, möchte aber noch „etwas zocken“. In Jena, Gotha, Sandersdorf, Stahnsdorf, Bochum und Schalke hat er das immer im Profi-Basketball getan, in Wulfen macht er das als waschechter Amateur. Als Routinier in einer jungen Mannschaft soll er helfen, den großen Traum vieler BSV-Spieler zu erfüllen: bei den ersten Playoffs der Regionalliga-West dabei zu sein. Die Playoffs dieser Saison, die Wulfen als Aufsteiger knapp verpasst hatte, wurden bekanntlich wegen der Corona-Krise abgesagt.
Damit umfasst der Kader des BSV Wulfen die folgenden Spieler: Alexander Winck (PG), Matej Šilić (PG/SG), Jonas Kleinert (SG/SF), Felix Landwehr (SG/SF), Nils Peters (SF/PF), Sadiq Ajagbe (PF), Lukas van Buer (C), Michael Haucke (C),
