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H1: Rot-weiße Ernüchterung

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  Spielberichte

Das war ein mehr als herber Dämpfer für den BSV Wulfen: Die Hoffnungen auf eine Playoff-Teilnahme in der Regionalliga West zerplatzten am Samstagabend vor 450 Zuschauern in der Wulfener Gesamtschulhalle förmlich. Nach der ersten Niederlage in 2020 – mit 65:92 (36:38) gegen die BG Hagen mehr als deutlich – sind sieben Spieltage vor Ende der Saison die Chancen auf Platz acht und der damit verbundenen Playoff-Teilnahme nur noch theoretischer Natur. Für die positiven Meldungen aus Wulfener Sicht sorgten am Samstag die Landesliga-Teams: Damen und Herren-Reserve gewannen auswärts ihre Derbies beim Lokalrivalen BG Dorsten.

Davon wurden die Münsterland Baskets in der Regionalliga West leider nicht inspiriert. Sie zeigten eine der schwächsten Saisonleistungen. Trainer Gary Johnson fühlte sich an die Heimpleite vom 5. Spieltag gegen den Deutzer TV erinnert. Dem BSV-Spiel fehlte am Samstag das Tempo, zudem trafen alle elf eingesetzten Spieler viele falsche Entscheidungen. Hinzu kam eine indiskutable Trefferquote, bei der nur Topscorer Hendrik Bellscheidt über die 50-Prozent-Marke kam. Ohne den Flügelspieler trafen die Wölfe einen einzigen von 23 Drei-Punkte-Würfen. Diesen einen versenkte Geburtstagskind Jonas Kleinert an seinem 22. Wiegenfest – brauchte aber auch dafür acht Anläufe. Wulfens US-Amerikaner verwarf alle seiner sieben Dreier. Er war in guter Gesellschaft.

Dabei startete Wulfen gut gegen die nur zu neunt angereisten Hagener. Beim 7:2 nach drei Minuten war die 5-Punkte-Niederlage aus dem Hinspiel bereits aufgeholt – das war das Ziel des BSV: Hagen schlagen und den direkten Vergleich holen. Doch es  sollten in den weiteren 7 Minuten des ersten Viertels nur 7 weitere Punkte folgen. 14:21 lag Wulfen nach dem ersten Abschnitt hinten. Zwar holte der BSV schnell auf zum 20:21 auf, doch dann gab es reihenweise Nackenschläge durch nicht nachvollziehbare Entscheidungen der Unparteiischen. So hieß es 22:35 nach 17 Minuten. Es folgte dann aber die beste Phase der Gastgeber – ein 11:0-Run zum 33:35 (19.), bei dem die Hagener mit kapitalen Fehlern aber auch tatkräftig mithalfen. Beim 36:38 zur Pause war alles wieder möglich.

Doch alle Playoff-Chancen versenkten die Wölfe mit einem unfassbar schlechten dritten Viertel. Ohne Intensität, ohne Kampfgeist, ohne Gegenwehr – die BG Hagen durfte sich über ein 31:14 im dritten Viertel freuen. Mit 50:69 lag der BSV vor dem letzten Viertel zurück. Dort versenkten die Hagener Distanzschützen dann aber fünf ihrer insgesamt nur neun Dreier – immer wieder Rückschläge fürs Johnson-Team. Das kam auch nicht annähernd für einen Sieg infrage und kassierte die erste Heimniederlage seit Anfang November. Die BG Hagen ist das erste Team der Liga, das beide Spiele gegen Aufsteiger Wulfen gewann. Die nächsten Gegner Leverkusen, Ibbenbüren, Herford und Köln können das auch noch schaffen. Der BSV muss seinerseits fünf der letzten sieben Spiele gewinnen, um noch eine realistische Playoff-Chance zu haben.

Dass ein Einbruch wie am Samstag nach den zuletzt starken Leistungen kommen kann, ist den BSV-Verantwortlichen allerdings auch bewusst. Sie haben ein in weiten Teilen blutjunges Team in die Regionalliga West geschickt. Der Rückschlag gegen die routinierten Hagener (51,5 Prozent zu 36,8 Prozent Trefferquote) ist bitter, gehört aber zum Lernprozess einer jungen Mannschaft dazu. Dennoch war die Enttäuschung bei Trainern, Spielern und Fans riesengroß. Schon am kommenden Samstag (25.1., 16 Uhr, Ostermann-Arena Leverkusen) hat Wulfen die wohl letzte Chance, die eigene Playoff-Flamme am Glimmen zu erhalten.

BSV: Matej Šilić (2), Alexander Winck (9, 8 Rebounds), Bryant Allen (12), Sadiq Ajagbe (1), Tim Terboven, Jonas Kleinert (3/1), Michael Haucke (14, 14 Rebounds), Hendrik Bellscheidt (22/3), Thorben Vadder, Lukas van Buer (2), Steffen Piechotta, Nils Peters. BG Hagen: Marcus Ligons (16), Daniel Zdravevski (14/2, 9 Rebounds), Yannick Opitz (10/2), Alessandro Spitale (3), Vytautas Nedzinskas (13/3), Paul Giese (12/1), Alexander Kortenbreer (8), Jonas Schlink (3/1), Sören Fritze (13). Schiedsrichter: Patrick Grabow (Duisburg), Sebastian Breier (Köln). Zuschauer: 450.

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