DAS Derby der Basketball-Regionalliga West bei der BG Dorsten geht verdient an die Gastgeber. Über 40 Minuten war die Mannschaft von Franjo Lukenda nicht zu schlagen, über die volle Spielzeit führten die Holsterhausener bis auf wenige Sekunden durchgehend in einem über die gesamte Spielzeit guten und spannenden Basketball-Spiel, in dem auch für die BSV Münsterland Baskets am Ende mehr drin gewesen wäre als die 89:79-Niederlage am Samstag Abend.
Aber die Mannschaft von Gary Johnson und Philipp Mazur hatte zu viele einfache Punkte liegen lassen und war auch unter den Körben nicht die Ausschlag gebende Mannschaft. Die Rebound-Quote von 35:45 aus Sicht der Gäste ist da bezeichnend. Die BG begann im ersten Viertel fulminant, konnte anfangs nach belieben Punkten und zeigte auch in der Luft unmittelbar, wer Herr im Hause sein sollte. Nach 2 Minuten zeigte die Anzeigetafel 9:4, die Johnson/Mazur schon zu einer ersten Auszeit nötigten, die auch zunächst Wirkung zeigte und das Ergebnis auf 13:11 (4. Minute) verkürzte. Doch dann begann die Show von Nwabuzor und Egedi, die das Ergebnis mit tollen Korbaktionen auf 18:15 (5.) und 28:15 (7.) hochschraubten. Allerdings war Nwabuzor nach seiner Verletzung scheinbar noch nicht voll einsatzfähig, Lukenda gab ihm in Halbzeit eins lediglich etwa 10 Minuten Spielzeit, die er allerdings effektiv nutzte. Nach dem ersten Viertel führte die BGD 35:23.
In den zweiten 10 Minuten hatten die Wölfe dann endlich ihr Setup gefunden und verkürzten Punkt um Punkt. Bereits Anfang des Spielabschnitts musste Lukenda beim Stand von 35:27 eine erste Auszeit nehmen. Doch auch hier war die Spielunterbrechung nicht lange von Nutzen, auch wenn es bis zur 16. Minute dauerte, ehe der BSV das Spiel zu drehen drohte. In der 18. Minute musste Lukenda beim Stand von 43:39 erneut für 60 Sekunden das Spiel seiner Mannschaft neu sortieren. Doch die Südmünsterländer verkürzten bis zur Halbzeitpause weiter, um beim Stand von 51:48 in die Kabinen zu gehen. Für Center Michael Haucke, der nach dem Herford-Ausfall in der Vorwoche auch in der Derbywoche nicht trainieren konnte und erst zum Spiel fit war, waren da schon alle Punkte gefallen, er hatte per Dreier (!) getroffen.
Halbzeit zwei begann ein wenig verwirrend: nachdem Dorsten zunächst erhöhte (53:47), bekam Gary Johnson ein Technisches Foul verpasst, das er sich für eine Diskussion mit einem der beiden Unparteiischen einfing. Den fälligen Freiwurf nutzten die grün/orangenen zum 54:47. Nach einer kurzen "Blockphase" (Haucke an Egedi, Bellscheidt an Pelaj, Nwabuzor an Piechotta und Egedi an Winck), konnte auch Michael Haucke beim Stand von 59:53 sich für eine abfällige Handbewegung ein T abholen. Damit und mit einem weiteren von insgesamt 20 Dreiern auf beiden Seiten (bei 45 Versuchen) zog die Mannschaft um Kapitän Willy Köhler auf 63:53 (25.) wieder davon. Auszeit Wulfen, Johnson und Mazur holten ihre Mannschaft wieder ab und ihr Team verkürzte Punkt um Punkte erneut auf 67:62 (28.), die Lukenda erneut zum TIMEOUT zwang. Sein Team setzte um und bog beim Stand von 72:64 ins letzte Viertel ein.
Da hatte nun der BSV den besseren Start und verkürzte bis zur 33. Minute auf 76:73. Und da hatten die von etwa 400 Schlachtenbummlern u. a. per beeindruckender Choreographie frenetisch unterstützten Wulfener schon viele einfache Punkte unnötig liegen lassen. Über 81:76 (39.) machten die Wölfe es durch einen Allen-Dreier (81:79) noch mal richtig spannend, doch es sollten die letzten Zähler für die Rot-Weißen an diesem Abend sein, Foulbedingt nutzten die Gastgeber ihre Chancen und schauckelten den Sieg verdient nach Hause.
Die Stadt Dorsten durfte sich in dieser Regionalliga-Saison über zwei tolle Derbies freuen, die ihres Gleichen suchen. Thomas Klings (1. Vorsitzender BG) und Carsten Duwenbeck (2 Vorsitzender BSV) waren sich nach Spielschluß einig: "Beide Spiele waren perfekte Werbung für den Basketball in unserer Stadt. Wir freuen uns auf die nächste Saison!"
BG: Eromonsele (3/1), Nwabuzor (16/2), Pelaj (14/3), Penders (6/2), Schmidt, Köhler (11), Morlock, Egedi (23), J. Peters (10/2), Voca (6). BSV: Šilić, Winck (4), Landwehr, Allen (24/5), Ajagbe (4), Kleinert (11/3), Haucke (3/1), Bellscheidt (12/1), Vadder (13), van Buer, Piechotta (6), N. Peters (2). Schiedsrichter: Thomas Pohl, Maik Schuppke. Zuschauer: ca. 900.
