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WBV-Pokalfinale (H): Entscheidung fällt am Dienstag in Deutz

Erstellt von BSV-Webredaktion | Datum: | Kategorie:  News

Ob die Regionalliga-Basketballer ihren Titel im Pokalwettbewerb des Westdeutschen Basketball-Verbandes (WBV) verteidigen können, entscheidet sich im Rückspiel des WBV-Pokalfinale am kommenden Dienstag, 4. April 2023, ab 20.30 Uhr, in Köln-Deutz. Einen winzigen Vorteil hat Finalgegner DTV Basketball Köln, der am Mittwochabend das Final-Hinspiel des WBV-Pokals denkbar knapp mit 74:73 in Wulfen für sich entscheiden konnte. Kurios dabei: Gastgeber BSV Wulfen lag 39:25 Minuten der 40 Spielminuten in Führung, erst 9,8 Sekunden vor Ende konnte der DTV durch eine And-One-Entscheidung von Philipp Pfeifer zum ersten und einzigen Mal in Führung gehen. Der letzte Wulfener Angriff verpuffte, so dass der BSV am Dienstag auswärts in Köln mit 2 Punkten Differenz gewinnen muss, um zum 5. Mal in seiner Vereinsgeschichte WBV-Pokalsieger zu werden. Die Deutzer stehen erstmalig im Cup-Finale von Nordrhein-Westfalen, streben ihren ersten Pokalsieg an. Dafür dürfen sie zu Hause gegen Wulfen nicht verlieren.

Für den BSV Wulfen und Trainer Gary Johnson war es die erste Niederlage im WBV-Pokal seit fast dreieinhalb Jahren. Da war der BSV im Herbst im Achtelfinale an Ibbenbüren gescheitert, im Corona-Jahr gab es keinen Pokalwettbewerb. Und im Finale 2022 gab es im Final-Hinspiel gegen Ibbenbüren mit 79:79 ein seltenes Unentschieden. Nun muss das Wolfsrudel wie im Vorjahr auswärts gewinnen, um Pokalsieger zu werden und um zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Titel zu verteidigen. Unaufholbar ist die Hypothek von 1 Punkt nicht, doch definitiv hätten die Wulfener Basketballer am Mittwoch ein besseres Resultat erzielen können.

Und der Start ins Match war verheißungsvoll: Der Wulfener Fanclub Wulfen Xtream hatte wieder einmal für eine in der Regionalliga oder auch 2. Liga einmalig Choreografie gesorgt. Den Schriftzug „Dorfmannschaft mit Superkraft“ zauberten die Fans auf die Tribüne der Gesamtschulhalle, die mit 500 Zuschauern gut gefüllt, aber längst nicht ausverkauft war. Die Terminierung mitten in der Woche in der Schulzeit und die Heimrecht-Auslosung zugunsten von Deutz waren dafür ursächlich. Doch die Kölner Mannschaft schien angesichts des Wulfener Fanspektakels beeindruckt, erzielte bis zur 8. Minute gerade einmal einen Korb aus dem Spiel heraus. Nach einem Dreier von Gabriel Jung führte der BSV 19:6, mit 22:11 für den Titelverteidiger ging es in die erste Viertelpause. Doch auch im zweiten Viertel war der BSV die klar bessere Mannschaft, erarbeitete sich bis zur 18. Minute eine 38:21-Führung. Am Brett war Wulfens Tarik Jakupovic nicht zu stoppen. Durch individuelle Fehler ließ der BSV den Gast bis zur Pause aber auf 40:28 herankommen, hatte das Spiel dennoch unter Kontrolle.

Das änderte sich nach dem Seitenwechsel, als DTV-Trainer Nils Müller eine Zonenpressverteidigung auspackte, die den Wulfener Spielaufbau merklich hemmte. Die Deutzer waren ohne ihren Center Christian Fröhlingsdorf nach Wulfen gekommen, mussten ihr Heil daher in einer kleinen Aufstellung suchen. Der BSV beklagte den Ausfall seiner kompletten Centergarde mit dem verletzten Michael Haucke sowie den kranken Malick Kordel und Lukas van Buer. Am Brett scorte statt Jakupovic nun Nils Peters, aber viel zu selten brachte Wulfen den Ball in Korbnähe. Das lag auch daran, dass die Pressdeckung der Kölner foultechnisch nahezu alle Freiheiten erhielt und die DTV-Akteure diese Kontaktfreiheiten auch dankend nutzten. Weil zudem die gefürchteten Wulfener Distanztreffer nicht fielen, Bryant Allen zudem oft gedoppelt wurde, nahm das Wulfener Schicksal seinen Lauf. 15:6 lautete die Freiwurfverteilung im dritten Viertel zugunsten der Kölner, obwohl sie die aggressive Verteidigung ausgepackt hatten. Weil der DTV diese Freiwürfe aber zu wenig nutzte, blieb der BSV vor dem Schlussviertel 56:51 vorne.

Aber auch da sah, trotz der Deutzer Pressverteidigung, alles nach einem Wulfener Sieg im Hinspiel aus. Etwas mehr als drei Minuten vor dem Ende versenkte Gabriel Jung einen Freiwurf zum 68:60, doch Deutz verkürzte durch zwei Litera-Körbe und drei verwandelte Freiwürfe des US-amerikanischen Topscorers Jenkins auf 68:67. Jonas Kleinert per Layup und Bryant Allen mit dem einzigen Wulfener Dreier der zweiten Halbzeit sorgten für ein 73:69 vor der Schlussminute. Aber der Gast aus Köln legte ausgerechnet in den letzten Sekunden des Spiels seine Freiwurfschwäche ab, verwandelte ab der 38. Minute 8 von 8 Freiwürfen und gewann so ein Spiel, in dem sie keine 10 Sekunden in Führung lagen. So etwas gibt es im Basketball – aber die Gründe dafür lagen nicht nur im Wulfener Spiel. Der BSV gewann die Rebounds mit 45:37, hatte ähnliche Wurfquoten wie Deutz, brachte fünf der acht eingesetzten Spieler ins zweistellige Scoring – aber verlor das Spiel. Die Youngster aus der NBBL und der kurzfristig aus der zweiten Mannschaft aufgerückte Max Strauß erhielten im hitzigen Final-Hinspiel keine Minuten gegen das routinierte DTV-Team. Wulfens Kader hatte am Mittwoch ein Durchschnittsalter von 21,9 Jahren, die eingesetzten acht Spieler waren 23,6 Jahre im Schnitt. „Vor diesem Hintergrund bin ich absolut stolz auf die Leistung in dieser Saison mit dem erneuten Erreichen des Pokalfinals und der Regionalliga-PlayOffs“, sagt Wulfens Vorsitzender Christoph Winck. „Unserem Konzept gehört die Zukunft, in Wulfen reifen unter Trainer Gary Johnson junge Basketballer zu Führungsspielern.“

Bereits am Samstag geht es für den BSV in der Regionalliga weiter, wieder in der heimischen Gesamtschulhalle. Wegen des Topspiels in der Fußball-Bundesliga zwischen Bayern und dem BVB (18:30 Uhr) wurde der Hochball am 1. April 2023 auf 20.30 Uhr verlegt. Der BSV bedankt sich beim Gegner BG TV Olpe/TV Jahn Siegen für die Zustimmung zur kurzfristigen Verlegung. Der BSV möchte gegen den bereits als Absteiger feststehenden Tabellenletzten aus Olpe mit einem Heimsieg den vierten Tabellenplatz und den Heimvorteil in den PlayOffs sichern sowie die Chance auf Platz drei in der Abschlusstabelle wahren. Dazu muss ausgerechnet Pokalfinal-Gegner Deutz am Samstag bei Spitzenreiter Essen verlieren. Noch lieber wäre dem BSV aber eine Deutzer Niederlage am kommenden Dienstag im Final-Rückspiel des WBV-Pokals. Denn dann ginge dieser zum fünften Mal ins verrückteste Basketball-Dorf Deutschlands!

BSV: Simon Dyczmons, Gabriel Jung (12/1), Felix Landwehr (5/1), Max Strauß, Bryant Allen (16/2), Nils Strubich, Jonas Kleinert (10), Nils Peters (12, 8 Reb.), Tarik Jakupovic (13, 9 Reb.), Felix Ludwig, Piet Jaffke, Leon Oshodin (5/1, 8 Reb.). DTV: Nainoa Schmidt, Elijah Jenkins (22/2), Patrick Reusch (6), Franz Bihari Vass (4), Joe Koschade (7), Yannick Ossey (3, 6 Reb.), Julian Litera (9), Philipp Pfeifer (7), Gbesimi Eyimofe, Philipp Gruber, Fynn Schmitz, Valentin Blass (16/2). Schiedsrichter: Tobias Peirick (Münster), Hiner Akrawe (Köln). Zuschauer: 500. BoxscoreBildergalerie.

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