Nach fünf Siegen aus den letzten sechs Spielen fahren die Basketballer des BSV Wulfen mit ganz breiter Brust am Samstag (15. Januar, 16.00 Uhr, Ostermann-Arena Leverkusen) zum brisanten Duell mit dem jungen Team von Bayer Leverkusen 2. Aber die Reserve des deutschen Rekordmeisters geht nicht weniger selbstbewusst in die Begegnung in der Bundesliga-Arena: Die Bayer-Bubies holten acht ihrer neun Saisonsiege in eigener Halle eingefahren. Ihren einzigen Auswärtssieg feierten sie ausgerechnet am 3. Spieltag in der Wulfener Gesamtschulhalle. In allerletzter Sekunde versenkte Thomas Fankhauser den Ball zum 83:82 für Leverkusen. Ihre einzige Heimniederlage kassierte die Bayer-Reserve übrigens gegen den Deutzer TV, den der BSV vor Wochenfrist in Wulfen 92:79 entzauberte. Das schafften die Münsterland Baskets des BSV ohne Importspieler und ohne Headcoach Gary Johnson.
Auf die Rückkehr ihres Cheftrainers hoffen die Wulfener bis zum Samstag, sicher ist das aber nicht. Mitte der Woche saß der Deutsch-Amerikaner noch in seiner Heimatstadt Detroit fest. Daher leitet aktuell Co-Trainer Romeo Bakoa das Training bei den Wölfen, der gegen Deutz seine Feuertaufe als Wulfener Headcoach mit Bravour bestand. Aber wie gegen Deutz muss Bakoa erneut auf seine beiden Importspieler Bryant Allen (krank) und Lyuben Paskov (Knieverletzung) verzichten. Dass der BSV mit seinem jungen deutschen Team, ergänzt durch die beiden Center-Routiniers Willi Köhler und Michael Haucke, dennoch großartigen Basketball spielen kann, bewies das Wolfrudel beim beeindruckenden Auftritt gegen den Deutzer TV.
Die Tabellenkonstellation will es so, dass der BSV mit einem Sieg in Leverkusen an der Bayer-Reserve vorbeiziehen könnte. Dazu reicht auch ein Sieg mit einem Punkt. Doch die heimstarken Leverkusener werden mit hoher Wahrscheinlichkeit ihre Bestbesetzung dagegen stellen. Denn die Partie gegen Wulfen wurde von Bayer extra von Freitag auf Samstag verlegt, denn das ProA-Team der Bayer Giants spielt bereits am Freitag in Ehingen und erst Mittwoch zu Hause gegen Bochum. Im ProA-Kader stehen mit Nico Funk (17 Punkte im Hinspiel, 13,1 Punkte im Schnitt), Daniel Merkens (11,4 Punkte im Schnitt), Lennart Litera (6,5 Punkte im Schnitt), Robert Merz (16,3 Punkte im Schnitt), Sören Queck (6,1 Punkte im Schnitt), Nino Vrencken (6,3 Punkte im Schnitt), Lennard Winter (10,8 Punkte im Schnitt, zuletzt mit gebrochener Hand ausgefallen), Thomas Fankhauser (9,0 Punkte im Schnitt), Melvin Jostmann (12 Punkte im Schnitt) und Joel Lungelu (4,7 Punkte im Schnitt) gleich zehn junge Basketballer, die auch in der Regionalliga West einsatzberechtigt sind. Alle komplett hat Bayer-Trainer Karsten Schul aber nie zur Verfügung. Dass Schul in der Regionalliga nach 15 Spieltagen bereits 27 verschiedene Spieler eingesetzt hat, dürfte ebenfalls Ligarekord sein. Bei der 67:71-Auswärtsniederlage in Hamm hatte er mit Merkens, Merz, Funk und Queck ein ProA-Quartett zur Verfügung. Einer dieser 27 verschiedenen Spieler ist Marian Schick, der nun offiziell wieder zum Kader der Leverkusener ProA-Reserve gehört. Er war 2019 ProB-Meister, erreichte mit seinem Team im Jahr 2020 den 5. Tabellenplatz der ProA und war zuletzt Mitglieder seiner eigenen professionellen 3x3-Mannschaft.
In welcher Besetzung die Bayer-Reserve den BSV auch immer empfängt – Wulfen will Revanche für die bittere Heimniederlage im Oktober. Auch ohne Allen und Paskov strotzt das Wolfsrudel vor Selbstbewusstsein und hat einen großartigen Teamgeist entwickelt. Im Kampf um die PlayOff-Plätze lauern die Verfolger Essen, Hamm, Herten und Haspe nur auf einen Ausrutscher des BSV Wulfen. Daher wird das Wolfsrudel in Leverkusen um jeden Ball kämpfen, um den sechsten Sieg im siebten Spiel zu landen.
